Fricktal
Die Vorverkaufszahlen sind tiefer, die Vorfreude aber umso grösser: Das Schupfart Festival steht vor der Tür

Drei Jahre sind vergangen, seit auf dem Flugplatzgelände oberhalb von Schupfart zuletzt das Schupfart Festival stattfand. Nun ist der weit über die Region hinaus bekannte Musikevent zurück: Während dreier Tage dominieren Pop, Country und Schlager das Geschehen auf und vor der Bühne.

Nadine Böni
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Spontanes Probesitzen: Einige Helferinnen und Helfer des Schupfart Festivals mit OK-Präsidentin (hinten Mitte) machen in der neuen Whiskey-Bar Pause.

Spontanes Probesitzen: Einige Helferinnen und Helfer des Schupfart Festivals mit OK-Präsidentin (hinten Mitte) machen in der neuen Whiskey-Bar Pause.

Nadine Böni / Aargauer Zeitung

Der Flugplatz Schupfart verwandelt sich in diesen Tagen in ein Festivalgelände: Am kommenden Wochenende findet das dreitägige Schupfart Festival statt – endlich wieder. In den vergangenen beiden Jahren musste der grösste regelmässige Musikevent des Fricktals coronabedingt aussetzen.

Auf dem Gelände oberhalb des 800-Seelendorfs herrscht an diesem Nachmittag wenige Tage vor Festivalbeginn emsiges Treiben, «obwohl eigentlich ein arbeitsfreier Tag wäre», wie OK-Präsidentin Doris Müller mit einem Lachen sagt. Es ist sinnbildlich für die Stimmung, die derzeit unter den vielen Helferinnen und Helfern herrscht:

«Wir sind alle einfach wahnsinnig glücklich, dürfen wir wieder gemeinsam etwas auf die Beine stellen.»

Die Rekrutierung der Helferinnen und Helfer – während des Aufbaus sind täglich zwischen 20 und 50 auf Platz, am Festival selbst dann gut 500 im Einsatz – war ein Selbstläufer. Und schon die Aufbauphase wird voll ausgekostet. Manch ein Tag klingt, trotz anstrengender Arbeit, bei gemütlichen Gesprächen auf dem Gelände erst spät aus. «Die Leute geniessen das Zusammensein richtiggehend», sagt Müller.

Der Aufbau ist im Zeitplan

Die OK-Präsidentin selbst ist die Ruhe selbst, obwohl ihr Smartphone praktisch im Minutentakt klingelt. Es geht um Fragen zu Duschen und Frotteetüchern, zu Werbeblachen und Klebebändern und zu gelieferten oder nicht gelieferten Weinflaschen. Müller sagt schlicht:

«Das gehört zur Organisation eines Grossevents dazu. Wir müssen flexibel sein.»

Das Wichtigste ist: Der Aufbau ist im Zeitplan, die Rädchen greifen auch nach zwei Jahren Zwangspause noch ineinander. «Wir haben es nicht verlernt», sagt Müller.

Einziger Wermutstropfen derzeit scheint der Ticketverkauf zu sein. Sowohl für den Freitagabend (Rock und Pop), den Samstag (Country-Night) sowie den Sonntag (Schlager) sind noch Tickets erhältlich. Aktuell liegen die Vorverkaufszahlen «rund einen Drittel unter den Vorjahren», so Müller.

Die Pandemie hat noch immer Auswirkungen

Sie sieht dafür mehrere Gründe in Zusammenhang mit der Pandemie. Die Menschen hätten sich in den vergangenen Jahren daran gewöhnt oder gewöhnen müssen, ihre Freizeit spontan zu planen. In Schupfart hofft man deshalb, dass die Tageskassen dieses Jahr reger genutzt werden. Müller:

«Hinzu kommt, dass aktuell viele Anlässe nachgeholt werden – und sich so gegenseitig konkurrieren.»

Und zu guter Letzt seien wohl auch einige noch immer zurückhaltend, sich mit Hunderten Menschen in ein Festzelt zu stellen, sagt Müller.

Auf jene, die am Wochenende nach Schupfart kommen, warten derweil einige Neuheiten. Am Freitag und Samstag etwa wird in einer Bar mit Lounge-Ecke im Festzelt edler Whiskey ausgeschenkt. Zudem wird erstmals Fricktaler Raclette angeboten. Und wer sich traut, kann beim Ritt auf dem mechanischen Bullen seine Fähigkeiten als Cowgirl oder -boy unter Beweis stellen.