Fricktal
Der «Löwe von Laufenburg» legt wegen Corona vorerst von Schweizer Seite ab

Die Kaiseraugster «Fähri» hat den Betrieb wieder aufgenommen, am
1. Mai folgt die Fähre in Mumpf sowie die erste Grosse Schleusenfahrt des «Rhystärns». Auch das deutsche Touristenschiff Löwe von Laufenburg hat eine Alternative gefunden – der «Trompeter von Säckingen» steht hingegen weiter still.

Nadine Böni
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Der «Löwe von Laufenburg» wird vorerst vom Steg oberhalb der Laufenburger Badi auf Schweizer Seite ablegen.

Der «Löwe von Laufenburg» wird vorerst vom Steg oberhalb der Laufenburger Badi auf Schweizer Seite ablegen.

Hans Christof Wagner (16. Juli 2020)

Die Erleichterung ist Marcus van Nijenhoff anzuhören, wie er ins Telefon spricht: «Gerade eben habe ich die Zusage bekommen.» Die Zusage der Stadt Laufenburg, dass Kapitän van Nijenhoff mit seinem Schiff «Löwe von Laufenburg» vorübergehend von der Schweizer Seite ablegen darf.

In Deutschland ist ein Betrieb auf den Passagier- und Ausflugsschiffen angesichts dort geltenden strengen Coronamassnahmen noch immer undenkbar – der «Trompeter von Säckingen» etwa steht bis auf weiteres still. Umso dankbarer ist der Laufenburger Kapitän für die Alternative:

«Das sind wirklich gute Neuigkeiten. Ich freue mich riesig.»

Van Nijenhoff wird nun die kommenden Tage nutzen und sein Schiff startklar machen. Der Getränkevorrat etwa ist schon aufgefüllt, auch wenn van Nijenhoff sagt: «Die Ausschankmöglichkeiten auf dem kleinen Freideck sind natürlich beschränkt. Aber wir versuchen es.»

Am Donnerstag, 29. April, um 14.30 Uhr will van Nijenhoff dann erstmals ablegen zu einer Rundfahrt. Begleitet wird er dabei von Jürgen Schroff, seinem Vorgänger als Kapitän des Ausflugschiffs. Vorerst bis Sonntag sind täglich um die gleiche Zeit Rundfahrten geplant.

Jürgen Schroff (rechts) übergab sein Ausflugsschiff Löwe von Laufenburg Ende 2020 an Marcus van Nijenhoff.

Jürgen Schroff (rechts) übergab sein Ausflugsschiff Löwe von Laufenburg Ende 2020 an Marcus van Nijenhoff.

Reinhard Herbrig (30. Dezember 2020)

Der Kapitän sagt: «Wir werden genau beobachten, wie sich die Nachfrage entwickelt und prüfen, welche Möglichkeiten für Routen wir haben und dann nach Möglichkeit das Angebot laufend ausbauen.»

Auch die Fähren fahren wieder

Auch die Fähren auf dem Fricktaler Rheinabschnitt sind wieder in Betrieb. Den Anfang machte die Rheinfähre in Kaiseraugst Anfang April. Anders als im vergangenen Jahr konnte die Saison pünktlich gestartet werden – allerdings mit Einschränkungen: Die Zahl der Fahrgäste etwa bleibt auf maximal 12 Personen beschränkt.

Anders als im vergangenen Jahr durften die Fährimänner Max Heller (links) und Hanspeter Meyer pünktlich in die Saison starten.

Anders als im vergangenen Jahr durften die Fährimänner Max Heller (links) und Hanspeter Meyer pünktlich in die Saison starten.

Nadine Böni (17. Juni 2020)

Immerhin: Seit Anfang Woche dürfen die Fährimänner ihren Fahrgästen wieder Getränke servieren, Lockerungen sei dank. Entsprechend hofft Max Heller, Präsident der Fährekommission, dass nun, wo es mit den Temperaturen aufwärts geht, auch die Fahrgastzahlen steigen:

«Die Fähri ist schliesslich gerade bei Ausflüglern wie Velofahrern, Wanderern oder Spaziergängern sehr beliebt.»

Der Grenzübertritt sollte dabei, trotz Einschränkungen, kein Problem sein: Joggen und ähnliche sportliche Aktivitäten über die Grenze hinweg sind laut dem Sozialministerium Baden-Württemberg im Rahmen der 24-Stunden-Regelung weiterhin quarantänefrei möglich. Allerdings nur, sofern die Bewegung an der frischen Luft im Vordergrund steht und man sich dabei noch im näheren Umfeld des eigenen Wohnorts bewegt.

Darauf berufen sich auch die Betreiber der Mumpfer Rheinfähre. Sie startet am 1. Mai ebenfalls in die Saison. Michel Ernst, Fähr-Chef der Pontoniere Mumpf, legt den Fahrgästen trotzdem ans Herz, die neuesten Entwicklungen und Entscheide betreffend Grenzregime im Auge zu behalten.

Er hält es denn auch für durchaus möglich, dass einige Fahrgäste zwar für eine Fahrt auf die Fähre kämen – statt auf der anderen Seite des Rheins auszusteigen aber wieder direkt zurückfahren. «Auch das ist ja ein Erlebnis», sagt Ernst mit einem Lachen.

«Rhystärn» legt wieder in Rheinfelden an

Kein Thema ist der Grenzübertritt beim «Rhystärn» der Basler Personenschifffahrt AG (BPG). Am Samstag, 1. Mai, findet die erste grosse Schleusenfahrt der Saison statt, von Basel über Kaiseraugst nach Rheinfelden und zurück. Weitere Schleusenfahrten sind am 8., 15., 22. und 29. Mai geplant.

Ab dem 1. Mai legt der «Rhystärn» wieder regelmässig in Rheinfelden an.

Ab dem 1. Mai legt der «Rhystärn» wieder regelmässig in Rheinfelden an.

Hans Christof Wagner (23. Juli 2020)

Mit der Öffnung der Aussenbereiche in der Gastronomie sei die Voraussetzung gegeben, «den Betrieb wieder aufzunehmen und somit auch die Schleusenfahrt nach Rheinfelden anzubieten», sagt der stellvertretende Geschäftsführer der BPG, Frédéric Petignat. «Die Freude ist ungemein gross, mit dem bevorstehenden Saisonstart unseren Gästen eine entspannte Auszeit aus dem Alltag zu ermöglichen.»

Die Fahrt auf dem Schiff biete den «grossen Vorteil von viel frischer Luft und genügend Raum und Abstand», sagt Petignat weiter. Er glaubt:

«Der Nachholbedarf nach solchen Erlebnissen ist gross und wird von den Gästen geschätzt.»