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Wegen der Massnahmen gegen die Coronapandemie musste auch die Sektion Fricktal der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ihre Tätigkeit zwischenzeitlich fast komplett einstellen. Nun sind Trainings und Kurse unter Auflagen wieder möglich. Das sei wichtig, sagt Sektionspräsident Martin Waldis.
Während Wochen sassen sie auf dem Trockenen. Wortwörtlich. Sowohl im ersten wie auch im zweiten Lockdown musste die Sektion Fricktal der Schweizerischen Lebensrettungs-Geselltschaft (SLRG) ihre Aktivitäten wie Trainings und Kurse praktisch komplett einstellen. Auch, weil Freibäder und Hallenbäder coronabedingt geschlossen waren. Mittlerweile, sagt Sektionspräsident Martin Waldis, habe sich die Situation dank der Lockerungen etwas entspannt.
Trainings und Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche etwa können unter bestimmten Auflagen wieder durchgeführt werden und auch die Rettungskurse finden wieder statt, wenn auch mit starken Einschränkungen. Waldis sagt: «Gerade bei Erste-Hilfe-Übungen ist ein gewisser Körperkontakt unumgänglich. Für Ausbildungen in der Rettung haben wir deshalb eine Ausnahmebewilligung.»
Das betrifft etwa Personen, deren Tätigkeit für die Ertrinkungsprävention von Bedeutung ist, etwa freiwillige und angestellte Rettungskräfte der See- und Wasserrettung, Angehörige von Blaulichtorganisationen oder Badangestellte und Lehrpersonen für Schwimmunterricht.
«Wir versuchen trotzdem, möglichst viel Wissen in theoretischen Kursteilen zu vermitteln und nur, was zwingend nötig ist, auch praktisch zu üben.»
So sollen die persönlichen Kontakte möglichst kurz und gering gehalten werden. Prämisse dafür sei natürlich immer, dass die Qualität der Ausbildung nicht leide, so Waldis. «Das ist neben der Gesundheit der Teilnehmenden das Wichtigste.»
Martin Waldis ist froh darüber, dass die Trainings und Kurse nun wieder hochgefahren werden können. Denn die wochenlangen Zwangspausen gingen nicht spurlos an den Schwimmerinnen und Schwimmern vorbei. Waldis sagt:
«Gerade konditionell waren die Pausen doch deutlich spürbar. Bei den Schwimmerinnen und Schwimmern wie auch bei den Jugendlichen und Kindern in den Schwimmkursen.»
Kondition ist derweil nicht das, was einem (Rettungs-)Schwimmer fehlen sollte. «Es ist enorm anstrengend, jemanden aus einer Notsituation zu retten», weiss Waldis. Umso wichtiger sei es nun, dass sowohl die Schwimmerinnen und Schwimmer konditionell wieder zulegen, aber auch, dass die Kinder und Jugendlichen wieder üben und trainieren können. Gerade auf den Sommer hin – wo der Sprung ins kühle Nass besonders lockt, in einem Freibad oder am Rhein. Und wo, bei ungenügenden schwimmerischen Fähigkeiten, rasch Gefahr droht.
Martin Waldis selbst hat in den vergangenen Monaten wohl mehr Zeit vor dem Computer verbracht als im oder am Schwimmbecken. Die mit der Pandemie einhergehenden Massnahmen und Vorschriften haben dem SLRG-Vorstand eine Menge Arbeit beschwert. Als die Hallen- und Freibäder nämlich wieder öffnen durften, musste für jedes ein separates Konzept erarbeitet und dieses immer wieder den neuen Vorschriften anpasst werden.
Martin Waldis, Schwimmschulleiterin Elisabeth Periclès und Kursleiterchefin Nicole Buser haben unzählige Stunden in die Planungen und Umplanungen investiert. Waldis sagt mit einem Lachen:
«Die einzige Konstante in diesem Jahr war, dass wir die Konzepte immer und immer wieder an neue Richtlinien anpassen mussten.»
Er sei aber froh, dass das Schwimmen als eine der Sportarten eingestuft wurde, in der trotz Corona noch Trainings durchgeführt werden durften.
Die Planungen und Umplanungen dürfen den SLRG-Vorstand derweil noch eine Weile begleiten, das ist sich Waldis bewusst. «Wir versuchen in den kommenden Monaten zu ermöglichen, was möglich ist und bleiben flexibel», sagt er. An Motivation fehlt es ihm nicht: «Das Schönste ist, die Freude der Kinder und Jugendlichen zu sehen, wenn sie wieder schwimmen dürfen.» Hauptsache, sie sitzen nicht wieder auf dem Trockenen.