Zuzgen
Feuerwehr Wabrig meistert herausfordernden Einsatz im Schulhaus

Das überraschende Aufgebot zur Alarmübung der Feuerwehr Wabrig beorderte die Feuerwehrleute zum Schulhaus Zuzgen, wo sie sich mit der Rettung von 39 Kindern konfrontiert sahen.

Paul Roppel
Drucken
Stark gefordert: Sanitätsdienst betreut die geretteten Kinder. pro

Stark gefordert: Sanitätsdienst betreut die geretteten Kinder. pro

Das überraschende Aufgebot zur Alarmübung der Feuerwehr Wabrig beorderte die Feuerwehrleute zum Schulhaus Zuzgen, wo sie sich mit einer sehr anspruchsvollen Rettungs- und Evakuationsübung mit 39 Kindern konfrontiert sahen.

«Ich bin überrascht, welch realistisches Szenario hier ausgearbeitet worden ist – ganz toll und auch recht anspruchsvoll», geriet Marc Leber, Kommandant der Feuerwehr Rheinfelden ins Schwärmen. Er war mit zwei weiteren Feuerwehrleuten und der Autodrehleiter zu einem speziellen Rettungseinsatz aufgeboten worden, der viel Fingerspitzengefühl in engsten Verhältnissen erforderte.

Rauch in der Schule

In Ergänzung zur örtlichen Feuerwehr galt es Kinder über die Fenster des Schulhauses zu evakuieren, wozu die wendige Autodrehleiter ein effizientes und sicheres Instrument ist. Eigentlich wäre für Freitagabend eine ordentliche Übung für die Feuerwehr Wabrig angesagt gewesen, als unerwartet das Alarmaufgebot eine halbe Stunde vorher die Feuerwehrleute aus Zuzgen, Wegenstetten und Hellikon zum Schulhaus Zuzgen befahl. Dort beobachteten 65 Einrückende wie qualmender weisser Rauch aus Fenster und Treppenhaus entwich und Kinder um Hilfe riefen. Sichtlich erleichtert stellten sie fest, dass es sich um das jährliche Alarmaufgebot handeln musste.

Vor Ort war auch Leutnant Marco Schlienger, der sich als Einsatzleiter installierte und sich einen ersten Überblick über die diffuse Situation verschaffte, die einige happige Problemstellungen beinhaltete. Kurz zuvor hatte nämlich Übungsleiter und Vizekommandant Ruedi Meyer seine fünf Übungsgehilfen, die Schulpflege, Lehrerschaft und ein paar Eltern auf ihre Aufgaben gemäss seinem Drehbuch eingefuchst.

Feuerwehrleute stark gefordert

In den Klassenzimmern harrten die Schulkinder von der ersten bis sechsten Klasse mit sichtlicher Vorfreude der spannenden Dinge, die an diesem Abend geschehen sollten. «Ich bin sehr gespannt, was da heute passieren wird», meinte die Schulleiterin Simone Kohler. Geübt werden sollte das vor Jahren ausgearbeitete Evakuierungskonzept.

Das Drehbuch beinhaltete die Rettung der Kinder und Lehrkräfte aus den beiden Stockwerken über zwei Leitern und die Autodrehleiter. Atemschutztrupps durchsuchten alle Räume. Stark gefordert die Übersicht zu behalten und die 44 Geretteten zu betreuen, war die acht Personen zählende Sanitätsgruppe. Zudem beschäftigten besorgte Eltern die Einsatzkräfte.

Die inzwischen erhaltene Schülerliste löste nochmals eine intensive Suche aus, welche zwei Kinder, die sich in den Estrich verkrochen hatten, zutage förderten. Nach einer Stunde beendete Meyer die Rettungsübung. «Die Ziele der sehr anspruchsvollen Übung wurden erreicht, aber einige Personen sind an die Grenzen gestossen. Wir werden das Aufgedeckte miteinander und auch mit der Schulleitung besprechen», zeigte sich Meyer zufrieden über den aufschlussreichen Einsatz.