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In der Bevölkerungsbefragung bekommt die Gemeinschaftsverwaltung von Oberhof und Wölflinswil gute Noten. Die Ergebnisse der Umfrage wollten die beiden Gemeinden den Einwohnern Ende Oktober an einer Informationsveranstaltung präsentieren.
Knapp die Hälfte der Einwohner von Wölflinswil und Oberhof kann sich eine Fusion mit einer Nachbargemeinde vorstellen. Dies zeigt eine Bevölkerungsbefragung, an der 511 Personen teilgenommen haben. Die Beteiligung lag bei 43 Prozent.
Als Fusionspartner wird, wenig verwunderlich, primär Oberhof respektive Wölflinswil genannt. Rund 20 Prozent könnten sich aber auch eine Fusion mit Wittnau oder Gipf-Oberfrick vorstellen. 19 Prozent wären für eine Fusion im Rahmen einer regionalen Lösung zu haben.
Gleichzeitig lehnt ein Drittel der Bevölkerung eine Fusion «grundsätzlich ab», wie die beiden Gemeinden mitteilen. Die Resultate fallen dabei in beiden Gemeinden ähnlich aus.
Das weckt Erinnerungen. Wölflinswil und Oberhof gehörten zu den ersten Gemeinden im Kanton, die eine Fusion aufs Tapet brachten. Um die Jahrtausendwende stimmten die beiden Gemeinden über einen Kredit ab, um Fusionsabklärungen zu treffen. Das Projekt schaffte aber schon diese erste Hürde nicht; beide Gemeinden lehnten den Kredit damals klar ab.
Der Zusammenarbeit tat dies keinen Abbruch, im Gegenteil. Die beiden Gemeinden arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen und betreiben eine Gemeinschaftsverwaltung. Die Kooperation kommt bei den Einwohnern gut an, wie die Bevölkerungsbefragung zeigt. Für die Verwaltung gibt es «gute bis sehr gute Noten», heisst es in der Mitteilung.
Die Zusammenarbeit soll grundsätzlich denn auch beibehalten respektive sogar ausgebaut werden. Neben der Verwaltung werden in der Befragung als weitere Bereiche das Bauamt, die Primarschule, die Tagesstrukturen und die Hauswartung erwähnt.
Eine Fusion scheint also zumindest vorstellbar. Dies gilt insbesondere auch für einen Zusammenschluss der Einwohner- und der Ortsbürgergemeinde. Eine solche befürworten zwei Drittel der Befragten, wobei die Zustimmung in Oberhof mit 71 Prozent deutlicher ausfällt als in Wölflinswil, wo 61 Prozent einer Fusion zustimmen würden. Bei den Ortsbürgern, die sich an der Befragung beteiligt haben, fällt das Resultat ähnlich aus.
Beide Gemeinden haben eine Besonderheit: Sie führen ihre Wahlen – beispielsweise jene in den Gemeinderat – mittels einer Versammlungswahl und nicht an der Urne durch, wie dies die meisten Gemeinden im Aargau handhaben. Soll dies so beibehalten werden? Das lässt sich mit der Umfrage nur annähernd beantworten, denn die Ergebnisse fallen knapp aus. In Oberhof stimmen 52 Prozent für eine Urnenwahl, in Wölflinswil sprechen sich 52 Prozent für die Beibehaltung der Versammlungswahl aus.
Die Ergebnisse wollten die beiden Gemeinden den Einwohnern Ende Oktober an einer Informationsveranstaltung präsentieren und anschliessend in Workshops vertiefen. Die Coronapandemie hat diesem Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Einwohner erhalten nun am Freitag eine Zusammenfassung des Berichts per Post und werden zu Telefoninterviews oder einer Onlinediskussion eingeladen.