Startseite
Aargau
Fricktal
Der Gemeindeammann in Schwaderloch wünscht sich nach dem Nein zur Sanierung deutliche Worte.
Der Friedhof in Schwaderloch findet keine Ruhe. Die Macht des Referendums hat seine volle Wirkung entfaltet: Mit 164 Ja- und 38 Nein-Stimmen stellte sich die Bevölkerung auffallend deutlich hinter das Volksbegehren und lehnte im Nachgang den Kredit zur Umgestaltung des Friedhofs ab .
Ein kurzer Rückblick: Im Juni vergangenen Jahres wies die Gemeindeversammlung den präsentierten Kredit für eine Neugestaltung des Friedhofs in Höhe von 369 000 Franken zurück. Das Volk forderte, dass der Gürtel enger geschnallt wird. Im Dezember 2017 wurde den Stimmberechtigten vom Gemeinderat ein entschlackter Antrag vorgelegt.
Dieser schien zu gefallen – man nahm den Kredit in Höhe von 290 000 Franken an. Das letzte Wort war allerdings noch nicht gesprochen. Im Januar wurde auf der Gemeindekanzlei ein Referendumsbegehren mit 110 gültigen Unterschriften eingereicht.
Die Initianten forderten in einem Flugblatt, dass «das vorliegende Projekt für den Kreditbetrag von 290 000 Franken wesentlich verbessert werden kann». In ihrem Flyer listeten sie diverse Punkte auf, wie sie sich diese Verbesserung vorstellten.
Gemeindeammann Rolf Häusler war vom kommunalen Resultat des Abstimmungssonntags nicht überrascht. «Ich bin viel unterwegs in der Gemeinde und den Vereinen. Da habe ich die Stimmung gespürt», sagt er. Nur die Deutlichkeit des Ergebnisses habe ihn überrascht.
«Die Befürworter des Referendums weibelten stark für ihr Begehren», sagt Häusler. Es sei ihnen gelungen, sehr viele Leute zu mobilisieren und zum Gang an die Urne zu bewegen. Der Gemeindeammann schätzt, dass etwa 80 bis 85 Prozent aller Unterzeichner des Referendums nicht regelmässig an Gemeindeversammlungen teilnehmen.
Nach der zweiten Ablehnung des Kredits liegt das Neugestaltungsprojekt des Friedhofs für die Delegierten der Gemeinde nun auf Eis. «Wir werden nun kein drittes Mal aktiv, sodass der Kredit dann ein drittes Mal abgelehnt wird», sagt Häusler.
Er geht davon aus, dass bei der nächsten Gemeindeversammlung jemand von den Referendumsstellern aktiv auf den Gemeinderat zugeht. «Ich werde dann darauf drängen, von der Bevölkerung zu erfahren, wie teuer die Arbeiten werden dürfen», sagt Häusler.
Die Referendumsunterzeichner rund um Beatrice Anderegg und Hermann Vögeli können dem Gemeindeammann seine Frage noch nicht beantworten. «Wir haben vor, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die dann unter der Federführung des Gemeinderats unsere Ideen weiterverfolgt», sagt Beatrice Anderegg.
Wer der geplanten Arbeitsgruppe angehören soll, steht noch nicht fest. «Diverse Leute kämen dafür infrage», sagt sie.
Über Details zum Zeitrahmen des Projekts möchte Anderegg gegenüber der AZ noch nicht sprechen. «Das Ziel ist eine würdige und finanziell tragbare Lösung», sagt sie.
Im Gemeinderat ist man sich bewusst, dass es in den Diskussionen rund um die Neugestaltung des Friedhofs in erster Linie um die Kosten geht. «Man ist sich komplett einig, dass etwas gemacht werden muss», sagt Gemeindeammann Häusler über den aktuellen Zustand des Friedhofs. Uneinig sei man sich aber darüber, was die Sanierung kosten darf. Die dritte Runde im Friedhofprojekt wird wohl bald eingeläutet.