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In Laufenburg stehen die Narren in den Startlöchern – 30 Guggenmusiken, darunter eine aus England, spielen am Open-Air-Festival gross auf.
Fasnacht mit viel Tradition – da steht Laufenburg in vorderster Reihe. Seit 1386 ist die Narro- Alt-Fischerzunft nachweislich in Laufenburg aktiv – heute wie einst beidseits des Rheins. Darin liegt das Besondere. Wiederum als ein Kulturgut anerkannt ist diese Form der Fasnacht, und der Narrenfahrplan für die Städtlefasnacht 2020 wurde am Dienstagabend ganz offiziell präsentiert. In der Zunftstube Zum Schiff ist das Programm vom Ersten Faissen (Donnerstag, 6.Februar) bis zum Aschermittwoch vorgestellt worden.
Die jeweiligen Eigenheiten werden gewahrt. Schnitzelbänk, der humorvolle Seitenblick auf das Stadtleben bleibt am Dritten Faissen ein Muss. Der Böögg wird in langer Tradition am Aschermittwoch verbrannt; im badischen Teil wird die Fasnacht schon am Dienstagabend verbrannt.
Tschättermusik und Mehlsuppe sind verbindende Rituale. Wobei das «tschättere» wahrscheinlich eine ältere und freiere Version der Guggenmusik ist. Schmetterndes Getöse kommt in der Fasnachtshochburg Laufenburg wieder in allen Varianten zur Geltung.
Die Mehlsuppe folgt in Laufenburg den Privatrezepten: Zum Schiff, Hotel Rebstock, Taverne Zum Adler, Bistro Hähnle, Goldener Anker, Café Maier, Alte Post – alle diese gastronomischen Betriebe haben ihr Geheimnis für die Zubereitung. Die eigentlich sehr einfache Suppe kann so den Narren variantenreich kredenzt werden.
Die Guggen-Szene wird sich zum 30. Open-Air-Festival am Freitag, 21. Februar, treffen. 30 Guggenmusiken und mehrere Kleinformationen aus acht Kantonen und zwei Bundesländern nehmen teil – und eine Gugge reist aus dem englischen Barnsley an. «Eine gigantische Fasnacht mit vielen ehemaligen Roli», so die Verantwortlichen der Roli-Guggers.
Die grenzüberschreitenden Umzüge oder der Marsch der Narronen, aber auch die Nacht der Hexen, Geister und Dämonen mit dem Nachtumzug am Fasnachtssamstag und die Proklamation der Laufenburger Städtlefasnacht in den Kindergärten und Schulen – das Programm steht, die Vorbereitungen sind soweit gediehen, «dass wir sofort starten könnten», war der Tenor bei der Vorstellung des Programms in der Zunftstube.
Eine Neuerung gibt es. Roman Maier gab den Vorstoss des Organisationskomitees bekannt: «Wir setzen in der Schweiz auf Mehrwegbecher und rechnen mit 60 Prozent weniger Abfall – das Glasverbot hat sich im Übrigen bestens bewährt.» Da könne die «Mindere» Stadt noch nachlegen, hiess es im kleineren Kreis nach Abschluss der Veranstaltungsvorstellung von der Laufenburger Städtlefasnacht.