Rheinfelden
Erster Lachs seit den 50er-Jahren am Hochrhein aufgetaucht

Der Lachs kommt zurück in die Schweiz. Der Fisch wurde bei der Fischaufstiegskontrolle im neuen naturnahen Fliessgewässer des Kraftwerks Rheinfelden gefunden. Nach der Vermessung wurde er wieder in die Freiheit entlassen.

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Gruppenbild mit Lachs

Gruppenbild mit Lachs

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«Das ist eine Sensation», sagt Jochen Ulrich, Leiter Ökologie und Werkdienst von Energiedienst. „Seit den 50er Jahren wurden hier keine Lachse mehr gesichtet. Es wurde sehr viel von verschiedensten Seiten unternommen, um dafür zu sorgen, dass er den Weg aus dem Meer wieder zu uns an den Hochrhein zurückfindet und hier wieder heimisch wird.»

Mühe hat sich gelohnt

In den letzten Jahren haben auch die Kraftwerksbetreiber die Fischaufstiegsanlagen optimiert. Diese Mühe scheint sich nun gelohnt zu haben. «Wir freuen uns sehr, dass wir den Lachs hier gefunden haben und dies zugleich zeigt, dass unser Umgehungsgewässer auch tatsächlich lachsgängig ist. Und die Kraftwerke flussabwärts scheinen dies auch zu sein», so Ulrich.

Der Lachs wurde bereits am 23. Mai im Zählbecken des Kraftwerks Rheinfelden von Mitgliedern des Fischervereins Karsau unter Leitung von Michael Strittmatter aufgefunden und bis zur eindeutigen Bestimmung in einem Becken gehältert.

Peter Weisser, Fischereibehörde, Regierungspräsidium Freiburg: «Bei dem Tier handelt sich mit grösster Wahrscheinlichkeit um einen Lachs und nicht um eine Meerforelle oder grosse Rheinforelle. Durch große Anstrengungen der Rheinanliegerstaaten und auch des Landes Baden-Württemberg sowie der Kantone der Nordwestschweiz zur Wiederansiedlung des Lachses ist es seit einigen Jahren gelungen, langsam wieder einen Lachsbestand im Rhein aufzubauen. Aus Wiederansiedlungsprojekten stammende Lachse steigen wieder vom Meer in den Rhein auf, um sich dort und insbesondere in den Rheinzuflüssen fortzupflanzen.»

89 Zentimeter lang und 5,9 Kilogramm schwer

Der 89 Zentimeter lange und 5,9 Kilogramm schwere Lachs wurde im sogenannten Zählbecken gefunden. Seit Anfang April zählt, vermisst und bestimmen Energiedienst zusammen mit dem Fischerverein Karsau (D) und dem Fischerverein Bezirk Rheinfelden (CH) die Fische, die die neuen Fischaufstiegsmöglichkeiten am Wasserkraftwerk Rheinfelden nutzen. Ziel ist, zu prüfen, ob die Anlagen von den Tieren angenommen werden.

Nach dem der Lachs vermessen und Schuppen sowie eine Gewebeprobe entnommen wurde, konnte er seine Wanderschaft im Rhein fortsetzen.

Mehrere Fischereiexperten haben den Fisch als Lachs identifiziert. Die Sicherheit liegt bei rund 99 Prozent. Hundertprozentige Sicherheit wird es nach Analyse der DNA-Probe geben, die das Regierungspräsidium Freiburg in Auftrag gegeben hat.