Sängerbund Wittnau
Eine melodiöse Reise durch sechs musikalische Jahrzehnte

Der Sängerbund nahm seine Zuhörer am Jahreskonzert in Wittnau mit auf eine melodiöse Reise.

Ingrid Arndt
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Mit Begeisterung bei der Sache: die Männer vom Sängerbund Wittnau.

Mit Begeisterung bei der Sache: die Männer vom Sängerbund Wittnau.

Ingrid Arndt

Weisst du noch, wie’s damals war, der erste Kuss, die grosse Liebe und der Himmel hing voller Geigen!? Oder auch die ersten Zweifel daran?

Die 24 Herren des Männerchors Sängerbund Wittnau unter Leitung von Monika Sturm-Schmid nahmen ihre Zuhörer in ihrem «Rückspiegel» mit auf eine ausserordentlich vergnügliche, musikalische Reise in die vergangenen 60 Jahre. Ihre bekannten Ohrwürmer präsentierten sie nicht nur klangschön, rockig, traditionell und pfiffig, sie erinnerten auch mit viel Schalk und Humor in ihrer Moderation an persönliche Erlebnisse aus dieser Zeit. Nahmen sich dabei lachend selbst auf den Arm, zeigten Jugendfotos von sich und staunten, wie schön sie doch damals waren. Ein rundum gelungener Abend, für den sich die Gäste mit jeder Menge Zwischenapplaus bedankten.

Unvergängliche Ohrwürmer

Modern und frisch schmetterten die gestandenen Herren «Verdammt, ich lieb dich» von Matthias Reim, einer seiner erfolgreichsten Songs. Sie wussten ziemlich sicher, dass es auch nach Jahrzehnten nicht «Ohne dich» geht, mit dem innigen «One way wind» (1971) von The Cats holten sie den Frieden von ganz weit her. In einer berührenden Hommage an Harry Belafonte, der dieses Jahr 90 wird, interpretierten sie rhythmisch munter das zeitlos jamaikanische Volkslied von 1956 «Banana Boat» im Calypsostil, welches von Hafenarbeitern erzählt, die jede Nacht Bananen verladen.
Mit Peter in der Kneipe

Romantisch zauberhaft, in verträumter Leichtigkeit wünschten sich die Männer «Küss mich, halt mich, lieb mich», ein Hit der Pop-und Schlagersängerin Ella Endlich. Mitreissend flott erinnerten sie mit einem Medley an den US-amerikanischen Country-Sänger Johnny Cash, zelebrierten dabei wundervoll dessen markante Bassbaritonstimme. Gemeinsam mit der 1975 gegründeten Gruppe Karat gingen sie kraftvoll über die sieben Lebensbrücken, aber auch keck entlang der «Champs-Elysée». Mit diesem Lied feierte Joe Dassin in den 70er-Jahren grosse Erfolge.

Natürlich waren sie auch nach «Mendocino» (1968) unterwegs, einem Lied, das in der Schweiz damals lange auf dem ersten Platz der Charts lag. Sie sassen gemeinsam mit dem populären Unterhaltungskünstler Peter Alexander in der «kleinen Kneipe gleich nebenan», begeisterten damit auf das allerschönste. Der Chor war nachdenklich besinnlich mit «Stets i Truue», sehnsuchtsvoll bei «Cindy», einem Song der 1968 gegründeten Schweizer Musikband Peter, Sue und Marc. Sie liessen rockig poppig und ausgelassen die Post abgehen wie beim «Skandal im Sperrbezirk» (1981), überzeugten mit wunderschönen, eingängigen Melodien, überraschenden Passagen und stets viel Schabernack.

Am Piano begleitete Viktoria Roubstova, am Schlagzeug Nicolas Müller.