Frick
Ein Meer von Mozart-Klängen

Projektchor und Orchester präsentierten unter anderem das Werk «Davide Penitente».

Ingrid Arndt
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Der Projektchor SMW und das «Orchestra Sinfonica Carlo Coccia di Novara» begeisterten die Zuhörer in der Kirche Frick zusammen mit mehreren Solisten – im Bild Sopran-Solistin Jardena Flückiger (stehend).

Der Projektchor SMW und das «Orchestra Sinfonica Carlo Coccia di Novara» begeisterten die Zuhörer in der Kirche Frick zusammen mit mehreren Solisten – im Bild Sopran-Solistin Jardena Flückiger (stehend).

Mit einem glanzvollen Mozart-Konzert verzauberten am Sonntag in der römisch-katholischen Kirche Frick der bekannte Projektchor SMW, das italienische Ensemble «Orchestra Sinfonica Carlo Coccia di Novara», die international renommierten Solisten Jardena Flückiger (Sopran), Solenn’ Lavanant-Linke (Mezzosopran), Walter Siegel (Tenor) sowie Giovanni Barbato, Solo-Violine das Publikum. Das «Orchestra Sinfonica Carlo Coccia di Novara» war in Frick bereits zum zweiten Mal zu hören. Es hat bereits 2014 den Projektchor SMW in Rossinis «Stabat Mater» begleitet.

Die Gesamtleitung lag in den Händen von Dieter Wagner. Die Zuhörer durften in einem Meer herrlichster Mozartklänge schwelgen und dankten am Ende mit stehenden Ovationen für diesen Musikgenuss.

Glamuoröses Solo

Festlich jubilierend zu Beginn das «Regina Coeli», das der junge Wolfgang Amadeus Mozart bereits als Teenager komponierte. Er schrieb das Werk in Salzburg zusammen mit anderen Messeinszenierungen, musikalisch ein wenig angelehnt an Haydn. Eindrücklich glockenklar an diesem Abend das Sopransolo, zart und melodisch. Üppig und klanggewaltig führten Chor und Orchester ins Finale.

Das Violinkonzert A-Dur ist das zuletzt geschriebene von insgesamt fünf, die Mozart zwischen 1773 und 1775 mit knapp 20 Jahren komponierte. Ausserdem gilt es auch als das Schönste. In ihm spiegelt sich seine besondere Liebe zum flirrenden Allegro – in südländischer Vitalität mit der Violine dargeboten – wieder. Grossartig fing der Solist genau dies ein. Elektrisierend die Spannung mit aufsteigendem Dreiklang, prickelnd das glamouröse Solo, das zärtlich schimmernd in der Ferne verhallte. Anmutig temperamentvoll der Dialog zwischen Solovioline und Orchester. Dem getragen seufzenden Adagio folgte umso unbeschwerter das Rondo als tänzerisch romantisches Menuett, kontrastiert von einem hier fast fremdartig wirkenden dynamischen «Türkischen Marsch». Umso lieblicher der sprudelnde Ausklang, bei dem die Violine herrlich versonnen wieder das Rondo-Thema vorgab.

Erhabenes Werk

Für ein Benefizkonzert bat die Wiener Tonkünstlersozietät 1785 verschiedene Komponisten um Beiträge, Mozart sollte dafür ein Oratorium schreiben. Als Grundlage hierfür verwendete er seine schon vorhandene Messe in c-Moll. Ihr fügte er eine Tenor-Arie, eine Sopran-Arie und eine Schlusskadenz für drei Solisten hinzu. So entstand das majestätisch erhabene Chor-Orchesterwerk «Davide Penitente», wuchtig, sakral im Stil eines biblischen Bussgebetes, das zurückgeht auf das erste Buch Samuels des Alten Testaments. Atemberaubend schön die grosse, mit enormer Empfindungstiefe vorgetragene Tenorarie, sehnsuchtsvoll filigran die Sopranstimmen, wuchtig vehement Chor und Orchester am Schluss.