Drama in Rheinfelden
DNA- und Alkoholtests: Gutachten sollen Klarheit zur Unfall-Ursache bringen

Nach dem schweren Verkehrsunfall mit fünf Toten und zwei Schwerverletzten vom Samstag in Rheinfelden AG laufen die Abklärungen und Untersuchungen auf Hochtouren. Die Aargauer Staatsanwaltschaft gab zwei Gutachten in Auftrag.

Drucken
Der ausgebrannte VW Golf am Unglücksort in Rheinfelden. In jener Freitagnacht starben fünf Männer beim Horror-Unfall.
15 Bilder
Sieben Personen befanden sich im Auto, als es verunfallte. Es kollidierte aus bisher ungeklärte Gründen mit einem Kandelaber und dann mit einem Baum. Dann fing es Feuer.
Als die ersten Polizisten am Unglücksort eintrafen, lagen zwei schwer verletzte Frauen neben dem brennenden Auto. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um einen Selbstunfall.
Die fünf Tote im Auto fanden die Einsatzkräfte nach dem Löschen - für sie kam jede Hilfe zu spät.
Der Unfall geschah auf einer Strasse durch ein Waldstück. Die Gruppe wollte nach einem Barbesuch in Rheinfelden noch für einen Schlummertrunk in die Wohnung eines der Opfer. Diese befindet sich nur 200 Meter vom Unglücksort entfernt.
Bei den Todesopfern handelt es sich um fünf Männer im Alter zwischen 23 und 39 Jahren.
Vier der Todesopfer stammen aus der Region, die fünfte Person war als Tourist aus Serbien in der Schweiz.
Fünf Todesopfer beim Horror-Unfall von Rheinfelden - zwei liefen heim
Auch der Besitzer des Unglücksautos lief zu Fuss zur Wohnung.
Die Strasse war auch am Samstagmorgen noch gesperrt.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Rheinfelden-Laufenburg leitete eine Untersuchung ein.
Am Unfallort trauern am Sonntag, zwei Tage nach dem Unfall, Angehörige und Bekannte um die Todesopfer.
An der Stelle, wo VW Golf gegen einen Baum prallte, brennen zahlreiche Kerzen.
Neben den Kerzen liegen Blumen und Abschiedskarten.
«Sehr viele Menschen kannten eines der Opfer, die Verstorbenen hatten einen grossen Bekanntenkreis», sagt der Rheinfelder Stadtammann Franco Mazzi.

Der ausgebrannte VW Golf am Unglücksort in Rheinfelden. In jener Freitagnacht starben fünf Männer beim Horror-Unfall.

Keystone

Den fünf Verstorbenen wurden Blut- und Urinproben entnommen für toxikologische Untersuchungen. Das Institut für Rechtsmedizin klärt ab, ob es Spuren von Alkohol und Betäubungsmitteln gibt.

Das sagte Sandra Zuber, Mediensprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft, am Montag auf Anfrage. Die Auswertung von DNA-Proben soll zeigen, wer sich wo im Fahrzeug befunden hatte und wer am Steuer gesessen war.

Die Staatsanwaltschaft gab zudem ein verkehrstechnisches Gutachten zum Unfallhergang sowie ein Gutachten zum Fahrzeug in Auftrag. Im Unfallauto, einem VW Golf, hatten sich sieben Personen befunden.

Überlebende Frauen in stabilem Zustand

Beim Unfall am frühen Samstagmorgen waren fünf Männer im Alter zwischen 23 und 39 Jahren im Auto verbrannt. Zwei Frauen überlebten den Unfall auf der Waldstrasse schwerverletzt. Sie lagen beim Eintreffen der Polizei neben dem brennenden Auto.

Der Gesundheitszustand der beiden Frauen ist gemäss Staatsanwaltschaft stabil. Die Frauen konnten noch nicht befragt werden. Sie sind 24 und 34 Jahre alt.

Vor dem Unfall kurz nach drei Uhr hatten sich die Personen in einer Bar in Rheinfelden aufgehalten. Sie wollten offenbar zur Wohnung eines Mannes fahren, der beim Unfall tödlich verletzt wurde.

Das Auto kollidierte auf der Waldstrasse, die zu einem Wohnquartier führt, in einer leichten Kurve mit einer Laterne und prallte schliesslich in einen Baum. Das Fahrzeug fing Feuer.

Die Polizei und Feuerwehr hatten erst nach dem Löschen des Fahrzeuges die fünf verkohlten Leichen im Auto entdeckt. Auf der Alten Salinenstrasse beträgt die erlaubte Geschwindigkeit 40 Kilometer pro Stunde.