Die Premiere von «Fantasia», aufgeführt von den «Stafikids», der Kinder- und Jugendabteilung des Theatervereins Staffeleggtal, begeisterte das Herznacher Publikum.
Tosender Schlussapplaus und strahlende Gesichter, im Publikum und auf der Bühne. So ging am Samstagnachmittag die Premiere von «Fantasia» im Gemeindesaal zu Ende, aufgeführt von den «Stafikids», der Kinder- und Jugendabteilung des Theatervereins Staffeleggtal.
Alles fängt mit einer Kartoffel an. Kai (Philipp Tungprasert) steckt sie dem Nachbarn in den Auto-Auspuff. Als er hört, dass der Vater deshalb böse ist, nimmt er kurzerhand mit Schwester Sophie Reissaus in den Wald. Darin erschliesst sich Sophie eine ganz eigene Welt – bevölkert von Wesen, die sie noch nie zuvor gesehen hat, von sprechenden Tieren und einer sehr speziellen Eiche. Die Winde berichten, wie die Feuer zwei von ihnen entführt haben und gefangen halten.
Da will Sophie helfen. So lässt sie sich ein auf ein Abenteuer, bei dem am Ende, ganz wie im Märchen, die Guten triumphieren, und die Bösen geschlagen sind. Es sind zwei zauberhafte Akte, mit Charakteren, mit denen sich jeder Zuschauer, ob Kind oder Erwachsener, identifizieren kann – vielschichtig, schillernd und wandelbar. Es ist ein Stück der leisen Töne, das die Fantasie beflügelt, zum Nachdenken anregt und den Respekt vor der Natur lehrt. Die Figuren, die darin auftauchen, verkörpern die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. Doch sie sind auch nicht viel anders als die Menschen – nicht weniger rechthaberisch, streitsüchtig und egoistisch. Wie diese haben sie aber auch ihre guten Seiten, zeigen Solidarität, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft.
Cécile Suter, die Frau, deren Kopf «Fantasia» entsprungen ist, zeigte sich am Ende der Premiere, nach rund 90 Minuten Aufführung, erleichtert und zufrieden. Die intensive Probenarbeit seit August hat sich gelohnt. Nur ganz wenige Mal mussten sie und Mitregisseurinnen Malena Allenbach und Annemarie Keller soufflieren, so textsicher war das Stafikids-Ensemble. Wie gewohnt spielten darin «alte Hasen» ebenso wie Neulinge, die noch nie zuvor auf einer Bühne gestanden waren. Mit Bravour meisterte Muriel Daasch die Rolle der Sophie, die mit Abstand grösste Sprechrolle. In keiner Sprechrolle, dafür aber mit einem gesanglichen Auftritt, den es in einer Stafikids-Produktion zum ersten Mal gab, überzeugte Sophie Wagner. Sie trug das «Lied der Winde» vor, zuerst allein und ein zweites Mal im Duett mit Marco Swiatek.
Text einzuflüstern war zwar kaum notwendig. Dafür gab es für die Regie am Bühnenrand anderes zu tun, beispielsweise das wunderbare Bühnenbild immer wieder neu zu arrangieren. Kostüme und Maske trugen nicht minder dazu bei, aus «Fantasia» eine ganz und gar fantastische Nummer zu machen.
Weitere Aufführungen am Samstag, 29. November, 17 Uhr, Sonntag, 30. November, 15 Uhr, in der Mehrzweckhalle 58 in Frick, und am Samstag, 6. Dezember, 14.30 Uhr, in der Turnhalle Gansingen.