Der Gemeinderat von Schupfart will Steuerfuss um 4 Prozent erhöhen. Die Einnahmen kommen der Mehrzweckhalle zugute.
In Schupfart ist nicht nur ein neuer Pachtvertrag für den Flugplatz im Anflug (die az berichtete), sondern auch eine Erneuerung der Mehrzweckhalle. Zwei Millionen Franken wird die Sanierung und Erweiterung der Halle die Gemeinde kosten. Viel Geld für Schupfart, Geld, das die Gemeinde nicht hat und sich deshalb beschaffen muss. «Für den gesamten Kreditantrag müssen entsprechend dem Baufortschritt Darlehen aufgenommen werden», schreibt der Gemeinderat in seiner Botschaft an die Stimmberechtigten.
An der Investition führt dennoch kein Weg vorbei; die Mehrzweckhalle befindet sich in einem schlechten Zustand. Das wissen auch die Einwohner und so stimmten sie vor knapp einem Jahr einem Projektierungskredit über 116 000 Franken klar zu.
Was also bleibt? Um eine Investition günstiger zu machen, gibt es generell drei Wege: Man spart, sucht sich einen Sponsor oder erhöht die Steuern.
Auf allen drei Feldern wird die Gemeinde aktiv. Das Projekt, wie es nun vorliegt, ist gegenüber einer ersten Variante um rund 200 000 Franken – das sind immerhin 10 Prozent – günstiger. Die Reduktion gelang durch Einsparungen bei der Bühneneinrichtung, den Umgebungsarbeiten und dem Fassadenverputz.
Als Sponsor, so regen es einige Ortsbürger an, sollen ebendiese auftreten. «Im Sinne einer Unterstützung der Kultur im Dorf» soll die Ortsbürgergemeinde die Kosten für die Sanierung der Bühneneinrichtung, für die Kücheneinrichtung sowie für feste Sporteinrichtungen übernehmen. Über einen entsprechenden Kreditantrag von 227 000 Franken befinden die Ortsbürger ebenfalls am 28. November. Damit verbleiben für die Einwohnergemeinde noch Kosten von 1,77 Millionen Franken.
Auf dem dritten Feld, den Mehreinnahmen, sieht der Gemeinderat eine Steuerfusserhöhung um 4 auf neu 119 Prozent vor. Diese Mehreinnahmen will er gezielt für die Vorfinanzierung der Investitionen in die Mehrzweckhalle einsetzen, «damit die Abschreibungsbelastung nach Abschluss des Projektes und die entstehende hohe Schuldenlast reduziert werden können».
Konkret will der Gemeinderat ab 2015 eine Vorfinanzierungsreserve von 60 000 Franken pro Jahr äufnen, die ausschliesslich für das Mehrzweckhallenprojekt eingesetzt werden darf. So stehen 2018, wenn die fertig sanierte und erweiterte Turnhalle amortisiert werden muss, bereits 180 000 Franken bereit. Die Gemeinde rechnet mit einer Nettoamortisation von 50 743 Franken pro Jahr.
Erneuert werden bei einem Ja zum Kredit die Gebäudehülle, das Dach und die sanitären Anlagen im Untergeschoss. Beim Eingang wird zudem ein Behinderten-WC eingebaut. Im Anbau, der rund 789 000 Franken kostet, wird eine Küche, die Erweiterung des Geräteraums, ein Büro sowie ein zusätzlicher Raum für den Schulhausabwart untergebracht.
Noch offen ist, ob auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert wird. Da die Fläche aber vom AEW gemietet würde, wäre das Ganze für die Gemeinde nicht nur kostenneutral, sondern würde sogar «eine kleine Entschädigung» abwerfen.
Die Einwohner-Gemeindeversammlung findet am Freitag, 28. November, um 20.30 Uhr in der Turnhalle statt.