Bei den Einfamilienhäusern gingen die Preise um 1,3 Prozent, bei den Wohnungen um 2,7 Prozent zurück.
Eine gute Nachricht für alle, die Wohneigentum suchen: Die Preise im Fricktal gehen in den meisten Gemeinden zurück. Zu diesem Schluss zumindest kommt der Aargauer Immobilienbarometer, der zweimal pro Jahr von der Aargauischen Kantonalbank herausgegeben wird. Danach sind die Preise für Einfamilienhäuser im Fricktal in den letzten 12 Monaten im Durchschnitt um 1,3 Prozent gefallen, jene für Eigentumswohnungen sogar um 2,7 Prozent.
In beiden Kategorien weist das Fricktal im Regionenvergleich damit einen der schlechteren Werte auf. Der Preiszerfall ist im Fricktal dabei bei Wohnungen deutlich höher als bei den Einfamilienhäusern. Dies hängt – dies ist auch gesamtkantonal zu beobachten – mit einem zumindest latenten Überangebot an Wohnungen zusammen, das durch den Bauboom der letzten Jahre ausgelöst wurde.
Zum Vergleich: Gesamtkantonal sind die Preise der Einfamilienhäuser um 0,6 Prozent gestiegen, jene der Eigentumswohnungen um 0,7 Prozent gesunken. In beiden Fällen fungierte der Raum Baden als wichtige Marktstütze. Ebenfalls «weit überdurchschnittliche Preise» werden auf dem Mutschellen bezahlt. Auch wenn die Preise gesamtkantonal gestiegen sind – «die Preissteigerung liegt jedoch deutlich unter dem Niveau der Vorjahre», hält der Immobilienbarometer fest.
Im Fricktal zeigt sich gleichzeitig ein Gefälle zwischen West und Ost. Während die Eigenheimpreise im Gros der Fricktaler Gemeinden leicht unterdurchschnittlich bis durchschnittlich sind, sind sie in sechs Gemeinden im unteren Fricktal – Wallbach, Möhlin, Rheinfelden, Magden, Olsberg und Kaiseraugst – klar überdurchschnittlich. Dies erklärt sich aus der Nähe zu Basel; nicht wenige Basler, die in und um die Stadt kein bezahlbares Eigentum mehr finden, ziehen ins untere Fricktal. Dank guten Verbindungen ist man von hier aus in weniger als 30 Minuten in Basel.
Entsprechend präsentiert sich auch das Mietwohnungsangebot. Während die Angebotsmieten in den meisten Fricktaler Gemeinden durchschnittlich sind – der Immobilienbarometer spricht von moderat –, sind sie im unteren Fricktal überdurchschnittlich. Hier schwingen Wallbach, Rheinfelden, Magden und Kaiseraugst obenaus. Da Mietwohnungen hier rar sind, muss mit vergleichsweise hohen Mietpreisen gerechnet werden. Auch dank dem unteren Fricktal und den beiden Preis-Hotspots im oberen Fricktal, Frick und Gipf-Oberfrick, haben die Angebotsmieten im Fricktal gesamthaft in den letzten 12 Monaten leicht zugelegt.
Da das Fricktal weiterhin stark wächst (+1,3 Prozent pro Jahr), hält auch die Wohnbautätigkeit an. Dabei liegt das Wachstum des Wohnbestandes mit einem jährlichen Plus von 1,9 Prozent klar über dem Bevölkerungswachstum. Mit diesem Wert liegt das Fricktal im Mittelfeld; am stärksten wächst der Wohnbestand in der Region Aarau/Seetal (+2,6%), am schwächsten in Baden/Wettingen (+1,5%).
Für die nächsten Monate rechnet der Aargauer Immobilienbarometer bei den Eigenheimpreisen im Fricktal mit weiteren Korrekturen – nach unten. Dies gilt vor allem für die Gemeinden abseits des Basel-Gürtels. «Obwohl bei den Angebotsmieten ein kurzfristiges Plus verzeichnet wurde, ist auch bei diesen wieder mit Senkungen zu rechnen», hält der Immobilienbarometer fest.