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2016 war das Wakker-Jahr. Dies wird auch in den neuen Neujahrsblätter aufgegriffen.
Die Neujahrsblätter 2017 lassen in attraktiver Aufmachung schwerpunktmässig das Wakker-Preis-Jahr nochmals aufleben. Im über 200 Seiten starken Buch gibt es aber auch viel Hintergründiges zu entdecken. In ihrer Laudatio an der Vernissage sprach die Präsidentin der Neujahrsblatt-Kommission, Ute Gottschall (auch Archäologin und Kulturhistorikerin in Diensten des Fricktaler Museums), über die politische, gesellschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit in der Stadt und der Region: «Es gibt mittlerweile viele praktische wie ideelle Brücken in Rheinfelden.»
Die Verleihung des Wakker-Preises dokumentiere «die vielen Gemeinsamkeiten» in der Stadt, so Gottschall. Dass der Schweizer Heimatschutz die alte Zähringerstadt vielfach würdigte, fand auch in der Rede von Verleger Walter Herzog ihren Niederschlag. Dies auch angesichts intensiver Stadtplanungen, verkehrstechnischen und kulturellen Neuausrichtungen.
Allein die Betrachtungen rund um den Wakker-Preis nehmen rund 50 Seiten in den Neujahrsblättern 2017 ein. Historisch spannend aufbereitet und bebildert durch Henri Leuzinger, Peter Degen und Oliver Tschudin, wobei auch Referate an der Preisverleihungsfeier, beispielsweise durch den Aargauer Regierungsrat und ehemaligen Rheinfelder Stadtschreiber Roland Brogli, mit einbezogen wurden.
«Für die Gesamtbeurteilung sind Landschaftsschutz, Verkehrsplanung, Wohnqualität und Nachhaltigkeit ausschlaggebend», zitieren die Neujahrsblätter Voraussetzungen für den Wakker-Preis.
Die Neujahrsblätter enthalten auch zum Schmunzeln anregende Episoden, so etwa die «wundersame Kreation einer Uhr» im Restaurant Rössli, beschrieben von Valentin Zumsteg: Damit sind die «Macher» der im Sommer 2015 «eingeweihten» Rössli-Uhr verewigt: Andreas Baltzer, Ernst Ackeret und Viktor Hottinger.
Eine umfangreiche Dokumentation zur langjährigen Asylunterkunft am Schützenweg, wo Menschen aus 16 Nationen wohnen, liefert Marcel Hauri und zeigt damit auch wechselvolle Geschichten in der Nutzung von Immobilien auf. Sein Resümee: «Gut gesinnte und verständnisvolle Nachbarschaft, die viel Kulanz und Toleranz zeigt, trägt viel zur Ruhe rund um die Asylunterkunft bei.»
Weitere Themen in den Neujahrsblättern regen dazu an, sich intensiver mit Geschichte zu beschäftigen: Werner Rothweiler rückt das einstige Kapuzinerkloster in den Blickpunkt und, dass der «Bettelorden» schon im 18. Jahrhundert von Auflösung bedroht war.
Ute Gottschall und Tessa Nerini möchten Leute hinter Öfen hervorlocken und skizzierten, auf der Basis des heutigen Museumsbestandes von 230 Ausstellungsstücken, die Bedeutung von Kachel- und anderen Öfen in einem technischen wie geschichtlichen Rahmen. Und weil das Vereinsleben nicht zu kurz kommen darf, würdigt Walter Jucker in einem spannenden wie kurzweiligen Beitrag «150 Jahre Turn-und Sportverein Rheinfelden», worin auch der Wandel von sportlichen Aktivitäten im Laufe der Jahrzehnte dokumentiert ist.