Es war ein Konzertabend voller Höhepunkte in der katholischen Kirche: Connaissez-vous eröffnete die Konzertreihe 2015.
Eine geglückte Programmwahl und hervorragende Interpreten liessen den Konzertabend in der römisch-katholischen Kirche St. Peter und Paul in Frick zu einem hochstehenden Genuss werden.
Den Konzertauftakt machte das «Klaviertrio C-Dur». Es stammt von Luigi Boccherini. Diego Ares (Cembalo), Joonas Pitkänen (Violoncello) und Thomas Wicki-Stamm verstanden es hervorragend, die Eleganz und die Lieblichkeit der Musik von Boccherini erklingen zu lassen. Besonders zu gefallen wusste der temperamentvoll gespielte zweite Satz, wunderschön auch der dritte Satz mit dem einfachen, sich durch das ganze Stück hindurch ziehenden Motiv.
Leider vermochte die Akustik nicht ganz zu befriedigen. Weil das Trio im Chor konzertierte, wirkte für den Zuhörer das Cembalo etwas verschwommen.
Mit dem «Klaviertrio D-Dur» desselben Komponisten erfolgte der Auftakt zum zweiten Teil des Abends. Wohl unbewusst wurde hier das Cembalo etwas weiter vorne im Chor aufgestellt, was sich sehr positiv auf das akustische Empfinden auswirkte.
Dass man ihn in Paris gelegentlich als den wilden Brasilianer bezeichnet hatte, vermochte beim Hören seiner Musik eigentlich nicht zu erstaunen. Der aus Rio de Janeiro stammende Heitor Villa-Lobos hat der Nachwelt ein reiches Musikwerk hinterlassen. Das in Frick gespielte Quartett für Flöte, Oboe, Klarinette und Violoncello ist beim ersten Hinhören etwas gewöhnungsbedürftig. Doch schnell empfindet man Begeisterung für das ungemein spannende Stück. Judith Rickenbacher (Flöte), Kurt Meier (Oboe), Lionel Andrey (Klarinette) und Joonas Pitkänen (Cello) boten hier eine schlichtweg meisterliche Leistung.
Sie imponierten durch ein äusserst präzises Spiel. Herrlich, wie abwechslungsweise die einzelnen Instrumente zum Zuge kamen, um dann gleich wieder im eigenartigen Klangkörper des Ganzen unterzutauchen. Eindrücklich aber auch der schlichte, einstimmig ausklingende Schluss. Dass der junge finnische Cellist Joonas Pitkänen beim gesamten Programm mitzuwirken hatte, ist an sich schon bemerkenswert. Grossartig aber insbesondere seine Leistung bei der «Suite D-Dur für Cello Solo» des spanischen Komponisten Gaspar Cassadó. Cassadó, selber ein begnadeter Cellist, hätte wohl an dieser Interpretation seine helle Freude gehabt.
Ganz besonders gefiel schliesslich auch der zweite Satz «Sardana», wo man die Tänzerinnen beim leichten Spiel förmlich vor Augen hatte.
Im «Konzert für Cembalo, Flöte, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello» des Andalusiers Manuel De Falla kamen gleich alle sechs im Laufe des Abends aufgetretenen Interpreten zum Einsatz. Hinreissend der erste Satz mit seinen Synkopen und Dissonanzen, ausklingend in einen harmonischen Schluss. Eigenartig dann der zweite Satz, mal schwerfällig schreitend, dann wieder leicht tänzelnd und zum Schluss die wilden Läufe der Klarinette. Wild und mitreissen der dritte Satz, wo das Quartett nochmals sein volles Können zeigen durfte.
Zum Schluss noch dies: Hier wurde das Cembalo zuvorderst im Chor aufgestellt, was dann auch zu einem optimalen Klangbild führte.