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Die Brücke über den Rhein ist schon alt – gelitten haben auch die beiden Brückenfiguren. Ein gebrochener Finger und eine abgerissene Hand – das alles musste Restaurator Karl-Bernd Beierlein flicken. Bis Ende Jahr sollte die Sanierung fertig sein.
Sie mussten vieles erleiden, Nepomuk und Franz Xaver. Abgerissene Hände, ein gebrochener Finger und dann auch noch Risse im Gewand. Die beiden Brückenfiguren der historischen Holzbrücke, die von Stein über den Rhein nach Bad Säckingen (D) führt, haben in den letzten Jahren einiges abbekommen.
Nichts, was Restaurator Karl-Bernd Beierlein nicht flicken könnte. Der kleine Finger an der linken Hand von Franz Xaver ist wieder fixiert, die abgerissene Hand von Nepomuk hergestellt, und vor allem: beide sind geputzt. Vom Fliegendreck und anderem Schmutz befreit. Wie der Restaurator an den beiden Figuren arbeitet, können auch die Passanten sehen. Beierlein arbeitet im Zollhaus, das ihm die Gemeinde Stein zur Verfügung steht. Wer von aussen hereinschaut, kann seine Arbeit beobachten.
Vom giftigen Taubenkot befreien
Auch auf der Brücke wird bereits seit drei Wochen fleissig gearbeitet. Es ist die erste grosse Sanierung seit 1990. Zurzeit ist der deutsche Teil der Brücke eingerüstet; ein grünes Fangnetz wurde zwischen den Brückenpfeilern aufgespannt, sollte ein Arbeiter runterfallen. Die mühseligste Arbeit ist das Entfernen des Taubenkots, der giftig ist für die Brückenmaterialien.
«Diese Arbeit verschlingt auch den grössten Teil des Budgets», erklärt Michael Rohrer, Bauamtsvorsteher von Bad Säckingen. «Für diese Reinigung sind spezielle Staubsauger im Einsatz.» Zwischen 543 500 Franken und 555 570 Franken kostet die Sanierung. Bezahlt wird sie hauptsächlich von der deutschen Seite. Der Kanton Aargau und der Bund bezahlen 80 000 Franken daran.
Zimmermänner sorgen sich um die hochkomplexe Holzkonstruktion und um die Dachdeckung, der Steinmetz bearbeitet die Brückenpfeiler und der Maler verputzt die beiden Kappelen, in denen normalerweise Nepomuk und Franz Xaver – die beiden heiligen Brückenfiguren – stehen.
Obwohl die Brücke während der Sanierung für die Passanten geöffnet bleibt, kann es zwischendurch zu kurzen Sperrungen kommen. «Höchstens 10 bis 15 Minuten», sagt der Steiner Gemeindeammann Hansueli Bühler. Bleiben die Witterungsbedingungen gut, dürfte die Sanierung Ende Jahr abgeschlossen sein. Dann können auch der rausgeputzte Nepomuk und Franz Xaver wieder an ihre Plätze zurückkehren.