In Kaiseraugst, Möhlin und Rheinfelden gibt es über 30 Brutpaare.
Am Himmel über Kaiseraugst ist ganz schön was los in diesen Tagen. Elf Storchenpaare haben sich im Dorf niedergelassen und einen Horst bezogen – zwei von ihnen haben gar einen neuen Horst gebaut. Und: Ein weiterer Storch versucht sich gerade daran, ebenfalls noch einen Horst zu bauen, auf einem Kamin im Dorf. «Bislang hat er aber wenig Erfolg», sagt der Kaiseraugster Storchenvater Urs Wullschleger mit einem Lachen. So oder so: So viele Storchenpaare wie in diesem Jahr gab es in Kaiseraugst noch selten.
In den beiden anderen Storchenhochburgen des Fricktals sieht es ganz ähnlich aus. «Beide Horste sind besetzt», meldet Stephan Kaiser aus Rheinfelden. Hier hat sich je ein Paar auf dem Storchennestturm und auf einem Bohrturm der Saline im Gebiet Grossgrüt eingerichtet. Bruno Gardelli, Leiter der Storchenstation in Möhlin, geht ebenfalls davon aus, dass bald schon alle bestehenden Horste besetzt sind. 13 Paare wohnen jeweils auf den nach afrikanischen Ländern benannten Horsten in der Station, neun Nester gibt es im Dorf verteilt. Wobei auch Gardelli sagt: «Gut möglich, dass das eine oder andere Paar noch versuchen wird, einen Horst zu bauen.»
Während die einen also noch auf der Suche nach einem passenden Zuhause oder Partner sind, gingen andere schon mindestens einen Schritt weiter. «Die Storchenpaare paaren sich fast laufend», sagt Gardelli. Sowohl in Möhlin als auch in Kaiseraugst dürften einige Storchenweibchen ausserdem schon die ersten Eier gelegt haben. «Wir sehen zwar nicht in die Horste hinein, aber das Verhalten einiger Störche deutet darauf hin», sagt Wullschleger. So verbringen die Störche viel Zeit sitzend auf dem Horst – ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie ein Ei wärmen. In Rheinfelden hingegen sei es «noch nicht so weit», sagt Stephan Kaiser.
Eine Störchin legt zwischen zwei und fünf Eier. Die Brutzeit beträgt rund einen Monat. Die ersten Jungstörche dürften somit zwischen Mitte und Ende April schlüpfen. Besonders wichtig sei dann, dass das Wetter stimme, sagt Stephan Kaiser. Gerade Nässe und Kälte können den jungen Störchen in der sogenannten Nestlingszeit schaden. Es besteht die Gefahr, dass sie sich eine Lungenentzündung einfangen. «Letztes Jahr war das Wetter in der Nestlingszeit schlecht. Keiner der Rheinfelder Jungstörche hat das überlebt», erinnert sich Kaiser traurig. Auch in Möhlin und Kaiseraugst mussten damals Verluste verzeichnet werden. Die Fricktaler Storchenfreunde hoffen deshalb nun vor allem eines: Dass sich viele Brutpaare finden – und dass dann in einigen Wochen die Sonne am Himmel über dem Fricktal ein Dauergast ist.