Die Bäckerei Kunz gibt es seit 95 Jahren – 50 davon in Frick.
Als Emil und Marie Kunz 1924 in Magden ihre Dorfbäckerei eröffneten, ahnte noch niemand, dass die Bäckerei-Konditorei Kunz 95 Jahre später fünf Standorte und 82 Mitarbeiter zählen würde. «Es war eine ganz kleine Dorfbäckerei, meine Grosseltern hatten keine Angestellten», sagt Markus Kunz. Nach einigen Jahren in Magden zügelte die Bäckerei Kunz nach Aesch. Vor 50 Jahren folgte dann der nächste Umzug: Emil und Olga Kunz – die Eltern von Markus Kunz – übernahmen die Bäckerei von Irma Herzog in Frick. Der Laden war damals noch dort, wo sich heute das Konfi-Atelier befindet.
1987 übernahm mit Markus und Madeleine Kunz dann die dritte Generation den Betrieb, der damals bereits acht Angestellte zählte. Noch heute befinden sich sowohl die Backstube als auch Konditorei, Confiserie, Snack-Produktion und Konfi-Atelier in den beiden Gebäuden an der Hauptstrasse. «Das hat Vorteile. Wir haben sehr kurze Wege und können sehr schnell reagieren», so Markus Kunz. Dafür seien die Arbeitsschritte nicht ganz so rationell, wie wenn man eine Produktionsstätte «auf der grünen Wiese» erstellt hätte.
Über die Entwicklung von 1924 bis heute «dürfen wir schon etwas stolz sein», sagt Markus Kunz. Trotz für diesen Zweck etwas suboptimaler Lage auf dem Land sei es gelungen, sich im Premium-Sortiment zu etablieren. «Dies war ein bewusster Entscheid», so Kunz. «Von dem Tag als meine Frau und ich das Geschäft übernommen haben, gab es zum Beispiel keine Margarine mehr im Betrieb, sondern nur noch Butter.» Auch bei der Kuvertüre oder beim Kaffee habe man auf hochwertige Produkte gesetzt. Vor gut 15 Jahren kam dann noch die Konfitüre dazu, mit der sich Kunz schweizweit einen Namen machte. «Mit der Konfitüre konnte ich meinen Beruf zum Hobby machen», sagt Kunz lachend. Er geniesse die Zeit im Konfi-Atelier.
Im Jahr des doppelten Jubiläums befassen sich Markus und Madeleine Kunz auch mit der Nachfolgeregelung. «Familienintern war diese leider nicht möglich», so Kunz. Nun strebe man eine externe Lösung an, bei der Arbeitsplätze, Qualität und der Namen möglichst erhalten bleiben sollen. Einfach sei dies nicht, sagt Kunz, dem auch bewusst ist, dass auf einen Nachfolger verschiedene Herausforderungen zu kommen. So sind denn auch intensive Gespräche im Gang.
Zunächst sollen aber nun die beiden Jubiläen gefeiert werden. Bis Ende Jahr sind verschiedene Jubiläumsaktionen geplant. So ist etwa ab morgen Donnerstag ein spezielles Jubiläumsbrot in den Kunz-Filialen erhältlich und am Samstag erwartet alle Brot-Käufer ein Überraschungsgeschenk. Weiter ist die Kreation einer Jubiläums-Konfi geplant. Zudem wird Markus Kunz auch seinen Lieferanten die Möglichkeit geben, sich jeweils einen Tag in den Filialen zu präsentieren. Aus Geschäftsbeziehungen seien teilweise Freundschaften geworden, sagt Kunz. «Mit einigen regionalen Lieferanten arbeiten wir schon seit 50 Jahren zusammen.»