In einer Ausstellung in der Rheinfelder Kurbrunnenanlage zeigen Kunstschaffende aus der Region ihren Blick auf das Jahr 2020.
Kunst und Kultur wurden in der Coronakrise arg gebeutelt. Deshalb versucht das Kulturbüro Rheinfelden, dem regionalen, zeitgenössischen Kunstschaffen auch 2020 eine Plattform zu bieten, wenn auch in ein wenig angepasster Form. Ab dem 6. November bis zum 22. November findet in der Rheinfelder Kurbrunnenanlage wieder die Ausstellung «Kunst lokal» statt, in welcher aktuelle Strömungen und spannende Entwicklungen im Kunstschaffen Rheinfeldens und der Region gezeigt werden. Es ist die erste Veranstaltung des Kulturbüros Rheinfelden, die 2020 voraussichtlich durchgeführt werden kann.
Die Welt, so scheint es, schlittert von Krise zu Krise. Flüchtlingskrise, Klimakrise, Coronakrise machen vor der Kunst nicht Halt, sondern finden unmittelbar ihren Widerhall in der Kunst und lassen hochaktuelle, spannende Werke entstehen, die eine ganz eigene Auseinandersetzung mit den unseren Alltag prägenden Themen ermöglichen. Menschenleere Plätze, geplatzte Reisen, Distanz und Isoliertheit, das Trauma einer Gesellschaft angesichts des Virus, das Warten auf eine neue Realität. All das wird in den 2020 entstandenen Werken der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler thematisiert.
Doch Inspiration lässt sich in vielem finden, nicht nur in Krisen und Bewältigungsstrategien. So ist auch diesmal der Ausstellungsort ein ganz besonders anregender Ort. Die Kurbrunnenanlage, die Trinkkuren, das Heilwasser; für die Künstlerinnen und Künstler ein Ausgangspunkt für ihre Arbeiten.
So widmet sich die ortsbezogene Arbeit in der Trinkhalle dieses Jahr dem Wasser in all seinen Aggregats- und Seinszuständen. Die ehemaligen Brunnenfiguren der Trinkbrunnen und die Plastiken auf dem Aussenplatz finden für einmal ihren Platz mitten in der Ausstellung und die Atmosphäre der Trinkhalle wird auch im Foyer neu erlebbar.
Die 13 Künstlerinnen und Künstler von beidseits der Grenze, aus Rheinfelden und Region gestalten die diesjährige Ausstellung gemeinsam. Die Vielfalt der verwendeten Techniken ist gross und reicht von Malerei, Aquarell und Holzdruck über Keramik, Objekte und Installationen bis zu Video-, Fotografie-Arbeiten. Die ausgewählten Werke sind eindringlich, regen zum Nachdenken an und zeigen die Schönheit des Kunsterlebnisses.
Damit die Ausstellung live erlebbar sein kann, wurde das Format angepasst und wird auf die grossen Veranstaltungen verzichtet. Statt einer Vernissage finden zwei «Minissagen»– also Vernissagen im kleinen Rahmen – und keine Finissage statt. Die beliebten Künstlergespräche mit den Kunstschaffenden im kleinen Rahmen werden mit Ausstellungsgesprächen ergänzt. In den Ausstellungsgesprächen wird zu ganz persönlichen Führungen durch die Ausstellung und das Publikum zum Mitdiskutieren eingeladen.
Ebenso gilt in den Innenräumen der Kurbrunnenanlage eine Maskenpflicht. Gleichzeitig wird die Ausstellung auch digital ergänzt, so stehen die Saaltexte diesmal ausschliesslich online auf der Website und mittels QR-Code erreichbar zur Verfügung und werden mit kurzen Videosequenzen mit den Künstlerinnen und Künstlern ergänzt. (az)