Zeiningen
Der Traum vom Waldhaus wird konkret

Die Zeininger Ortsbürger wollen an der Sommergemeinde über ein mögliches Bauprojekt entscheiden. Es geht um ein Waldhaus im Dorf, das zwar nicht im Wald liegt, aber doch abgelegen genug, um keine Lärmklagen zu riskieren.

Nadine Böni
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Idylle am Möhlinbach: Hier wollen die Zeininger ein Blockhaus bauen.

Idylle am Möhlinbach: Hier wollen die Zeininger ein Blockhaus bauen.

Nadine Böni

Der Wunsch ist schon lange da, nun wird konkret an einer Erfüllung gearbeitet. Am Mittwochabend präsentierte die Zeininger Ortsbürgerkommission den Interessierten die Pläne für ein Waldhaus im Dorf. Wobei es Waldhaus nicht ganz trifft: Der gewählte Standort im Brüel zwischen Möhlinbach und «Sagibächli» liegt nicht im Wald – und dennoch abgelegen genug, um keine Lärmklagen zu riskieren, wie Kommissionspräsident und Gemeinderat Peter Tschopp erklärte. Auch in Zukunft nicht: «Das Gebiet wird gemäss heutigen Erkenntnissen nie ein Wohngebiet», so Tschopp. Auch sonst bringe der Standort Vorteile: Parkplätze sowie ein Zugang zu Werkleitungen sind nebenan bei der Gärtnerei vorhanden.

Platz für 70 Personen

Die Parzellen hat die Gemeinde bereits vor einigen Jahren gekauft. Bei der Revision der Bau- und Nutzungsordnung wurden sie zur Zone für Freiraumaktivitäten – bereits im Hinblick auf das Projekt Waldhaus. Seit Dezember 2014, als der Planungskredit gesprochen wurde, arbeitet die Kommission mit dem Möhliner Architekturbüro Hürbin+Frey an der Planung. Vorgestellt haben sie ein Blockhaus mit einer Länge von knapp 23 Metern und einer Breite von knapp 9 Metern.

Das Blockhaus soll Platz für 70 Personen bieten. Ausserdem ist ein gedeckter Vorplatz (knapp 80 Quadratmeter) mit Grill geplant. Auch eine Küche, ein Abstellraum mit Platz für eine Pelletheizung, ein Reduit sowie von aussen und innen zugängliche Toilettenanlagen sind im Haus vorhanden.

«Die Bauweise eines Blockhauses bringt zwei Vorteile: Wir können das Holz aus den eigenen Wäldern nehmen und der Bau ist nachhaltig», sagte Tschopp. Wie der Betrieb des Blockhauses genau funktioniert, ist noch unklar. Denkbar wäre, dass ein Hauswart sich um das Blockhaus kümmert und es für die Vermietungen bereit macht.

Die Kommission hat sich unter anderem das Blockhaus in der Baselbieter Gemeinde Seltisberg angeschaut. Das dortige Blockhaus kostet im Sommer 350 Franken und im Winter 400 Franken Miete. «Diese Grössenordnung könnten auch wir uns vorstellen», sagte Tschopp. Über die Auslastung macht er sich keine Sorgen: Die Waldhäuser in den Nachbargemeinden seien fast jedes Wochenende ausgebucht, so Tschopp.

Stand heute: 800 000 Franken

Im Rahmen der Planungen hat das Architekturbüro bereits einige Offerten für die Arbeiten eingeholt. «Stand heute würde das Blockhaus rund 800 000 Franken kosten», sagte Tschopp. Sicher ist: «Das Projekt Blockhaus wird die Einwohnerkasse nicht betreffen», sagte Tschopp. Vielmehr wollen die Ortsbürger – die über ein Vermögen von
2,5 Millionen Franken verfügen – den Bau finanzieren.

Der Zeitplan sieht vor, dass die Ortsbürger an der Sommergemeinde über den Baukredit abstimmen können. Im Winter 2015/16 soll dann das Holz geschlagen und im Frühjahr 2016 das Blockhaus gebaut werden.