Sisseln
Der Sozialdienst wird ausgelagert – weil die Fallzahlen schwanken

Ab Februar führ der Regionale Sozialdienst Laufenburg die Dossier der Sissler Sozialhilfebezüger.

Dennis Kalt
Drucken
Sozialhilfebezüger aus Sisseln müssen ab Februar nach Laufenburg auf das Amt des Regionalen Sozialdienstes. (Symbolbild)

Sozialhilfebezüger aus Sisseln müssen ab Februar nach Laufenburg auf das Amt des Regionalen Sozialdienstes. (Symbolbild)

Aargauer Zeitung

Der Regionale Sozialdienst in Laufenburg wächst weiter. Nachdem er seit März 2019 neben den Dossiers von Laufenburg und Stein auch jene von Gansingen führt, stösst per 1. Februar nun die Gemeinde Sisseln hinzu. Dort betreut die Leiterin Sozialdienst mit einem Stellenpensum von 50 Prozent derzeit 16 Fälle. Gemäss Gemeinderätin Barbara Hürlimann werden die 50 Stellenprozent auf der Gemeindeverwaltung nicht anderweitig kompensiert.

Gründe für die Auslagerung gebe es mehrere, wie Hürlimann sagt. Die Anzahl der Fälle, welche die Mitarbeiterin betreuen müsse, sei stark schwankend. So könne es zuweilen vorkommen, dass die 50 Stellenprozent im Verhältnis zur anfallenden Arbeit viel zu hoch angesetzt seien. «Dann steht die Arbeit zum bezahlten Lohn in einem für die Gemeinde ungünstigen Verhältnis», sagt Hürlimann.

Durch das «Einkaufen» der Leistung beim Sozialdienst in Laufenburg habe man die Sicherheit, dass die Kosten für die Gemeinde mit dem anfallenden Aufwand in einem austarierten Verhältnis stünden, so Hürlimann. «Die Kosten werden uns anhand der Anzahl der Fälle sowie deren Komplexität berechnet.»

Bessere Erreichbarkeit für die Klienten

Sparpotenzial ergebe sich auch dadurch, dass man die Mitarbeiterin in Anbetracht der zunehmenden Komplexität der Fälle nicht mehr auf Fortbildungskurse schicken müsse, so Hürlimann. Zudem entfiele das Organisieren einer Vertretung bei Abstinenzen. Von Vorteil ist weiter, dass der Sozialdienst in Laufenburg für die Klienten die ganze Woche über erreichbar sei, sagt Hürlimann.

Laut dem Laufenburger Gemeindeschreiber Marco Waser machten es die wachsende Fallkomplexität sowie die gesetzlichen Rahmenbedingungen für kleinere Gemeinden mit tiefen Fallzahlen immer schwieriger, einen Sozialdienst in Eigenregie zu führen. «Mit einem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden können ausgebildete Fachkräfte diverser Fachgebiete die Aufgaben effizient und professionell bewältigen», so Waser.

Mit dem Anschluss der Gemeinde Sisseln an den Regionalen Sozialdienst Laufenburg betreut dieser rund 170 Dossiers in den Bereichen wirtschaftliche Sozialhilfe, Alimentenwesen, Elternschaftsbeihilfe, Einkommensverwaltung und immaterielle Beratung. Der Stellenplan des Sozialdienstes betrug bisher 400 Prozent.

Im Januar wurde im Hinblick auf den Anschluss von Sisseln das Stellenpensum im Bereich Buchhaltung, Alimente und Elternschaftsbeihilfe um zehn Prozent erhöht. «Für die Fallführung sind aufgrund sinkender Fallzahlen keine Anpassungen nötig», so Waser.