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Der Übergang von der Pilot- in die Projektphase verlief erfolgreich: Bis zu 200 schmackhafte und ausgewogene Mahlzeiten pro Schulwoche wandern genüsslich in die Mägen der Schüler von Frick und Umgebung.
«Habt ihr gesehen, es gibt Schoggicreme», jubelt es kurz vor zwölf Uhr nicht nur vonseiten der Primarschüler. Auch eine Handvoll «Oberstüfler», welche die wertvollen Verpflegungsmöglichkeiten im Sinne einer Mensa oder eines Selbstbedienungsrestaurants nutzen, blicken begeistert zu den gut gefüllten Dessertschälchen. Die Oberstufenschüler können sich am Buffet bedienen und dann – da sie keiner Aufsicht bedürfen – wieder selbstständig den Rückweg antreten.
Es sind gerade die jungen Erwachsenen von der Bezirks-, der Sekundar- oder der Realschule, die zu einer Steigerung der bereits hohen Frequenzzahlen beigetragen haben. Viele aus den Nachbardörfern anreisende Jugendliche – nach den Sommerferien stiessen noch einige Schüler und Schülerinnen aus Bözen, Zeihen und Hornussen dazu – sind ob des langen Heimwegs froh über die nahe gelegene und kostengünstige Alternative zu Sandwiches und Ähnlichem.
Dreiteiliges Angebot
«Wir freuen uns über jedes einzelne Kind, das zu uns kommt», berichtet Betriebsleiterin Marianne Suter strahlend, die mit ihrem Team an strengen Tagen wahre Knochenarbeit leisten muss. Der Tag beginnt am frühen Morgen mit Einkaufen, Gemüserüsten und Frischwarenzubereiten und geht weiter mit Kochen, Eindecken, Essenausgeben. Danach folgt abwaschen, aufräumen, sowie Aufgabenhilfe und Nachmittagsbetreuung – falls gewünscht bis 18 Uhr.
Letztgenanntes Angebot verfügt derweil noch über freie Plätze und Marianne Suter, Luca Falcone, Brigitte Brühlmann und Iris Weiss würden gerne noch mehr Schüler in den Betreuungsstunden empfangen, ganz gleich, ob es sich um eine regelmässige Entlastung berufstätiger Eltern im Sinne von Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder um einmalige, kurzfristige Anfragen bei Krankheit oder unaufschiebbaren Terminen handelt. Die drei Sparten der Einrichtung – Mittagstisch, Aufgabenhilfe und Betreuung – stehen allen Kindern ab dem «kleinen» Kindergarten zur Verfügung und sind modular nutzbar. Trägerschaft ist der Verein Schülermittagstisch.
Essen mit Freunden
Strahlende Gesichter und freudige Mienen nicht nur bei den Erwachsenen, auch die Kinder sind allesamt gut drauf und quicklebendig. Dass es nicht allzu stürmisch zugeht, dafür sorgt Frau Suters Trillerpfeife oder die aufgelisteten Regeln, die unter anderem besagen, dass im Saal nicht gerannt oder gekämpft werden darf, die Handys in den Hosentaschen zu bleiben haben, dass Essen nicht zum Spielzeug degradiert werden soll und die Lautstärke auf einem allseits erträglichen Dezibel-Niveau zu bleiben habe.
Beim Essen gilt folgende Grundregel: Vom reichhaltigen Salat- und Rohkostbuffet muss mindestens eine Sorte gegessen werden, bei der warmen Hauptspeise, bei welcher auch vegetarische Wünsche und spezielle Regeln, wie der Verzicht auf Schweinefleisch, berücksichtigt werden, ist wiederum wenigstens eine Speise Pflicht.
Turnhalle inklusive
«Lustvolles Essen mit Freude» ist unser oberstes Gebot», betont die engagierte Betriebsleiterin. Genauso verschieden wie die kulinarischen Geschmäcker sind auch die Beweggründe der Schüler für eine Teilnahme am gemeinsamen Essen. Der zehnjährige Viertklässler, der sich selbst als beinahe Mann der ersten Stunde des Mittagstischs bezeichnet, da er schon seit der ersten Klasse jeden Tag herkommt, geniesst vor allem die stets heitere Stimmung.
Die meisten Kinder essen hier, weil Mami und Papi arbeiten, es gibt jedoch auch jene, die es vorziehen, die Mittagszeit mit ihren Freunden zu verbringen, zumal man bis zu Beginn des Nachmittagsunterrichts noch so wunderbar spielen und manchmal sogar die Turnhalle benutzen darf.
Montag, Dienstag und Donnerstag
Es gibt auch Mütter, die zwar tagsüber zu Hause sind, jedoch dem Stress um die Mittagszeit aus dem Weg gehen wollen, da der Schulweg ihrer Zöglinge entweder so lang oder das Tempo zum Bewältigen desselben so langsam ist, dass es sinnvoller scheint, dass die Kinder auf dem Schulareal bleiben.
Mittlerweile sind die Schälchen leergekratzt, die Abc-Schützen ausgeflogen und nach dem Abwasch und Aufräumen gehts in die Aufgabenhilfe. Dieses Modul steht jeweils montags, dienstags und donnerstags zur Verfügung. Diese Stunden unterscheiden sich klar von der klassischen Nachhilfe. Vor allem fremdsprachige Kinder können hier ihren Schulstoff bearbeiten.
www.schulefrick.ch