Die Forsthölzenen-Brücke über die Bahnlinie in Möhlin soll ersetzt werden. Dafür ist ein grosser Kran nötig. Ein erster Versuch, ihn aufzustellen, scheiterte in der Nacht auf Dienstag jedoch an den Windverhältnissen.
Nachbarn auf Campingstühlen, Bauamtsmitarbeiter mit Fotokameras, Vorbeifahrende, die vom Licht und dem riesigen Kran angelockt wurden und anhielten – sie alle waren bereit für den spektakulären Ersatz der Forsthölzenen-Brücke in Möhlin. Kaffee aus der Thermoskanne machte die Runde, Magenbrot versüsste die Wartezeit und alle harrten der Dinge, die da schliesslich doch nicht kommen sollten.
Denn die Verantwortlichen hatten die Rechnung ohne den Wind gemacht. Kurz vor Mitternacht entschied der Kranführer nämlich, den Brückenersatz für diese Nacht zu stoppen. Die gemessene Windstärke von 10 Metern pro Sekunde auf Bodenhöhe war zu hoch. In der Nacht auf Mittwoch nimmt man die Arbeiten erneut in Angriff.
Der 60 Meter hohe Kran soll dabei die bestehende, 80 Tonnen schwere Brücke, die über die Bahnlinie führt, wegheben und durch eine neue Brücke mit höherer Nutzlast ersetzen. Die neue Brückenplatte wiegt gar 100 Tonnen. Besonders erschwert wird der Transport dadurch, dass sich beidseits der Brücke in rund 20 Metern Höhe Stromleitungen befinden.
Diese müssen ausgeschaltet und geerdet werden, da sowohl die alte als auch die neue Brückenplatte über die Stromleitungen gehoben werden müssen. Auch der Zugsverkehr muss für die Zeit der Arbeiten komplett eingestellt werden.
Die Gemeinde Möhlin hat den Ersatz der 12,3 Meter langen und 6 Meter breiten Brücke in Auftrag gegeben, da die alte Brücke eine Lastbeschränkung von 18 Tonnen aufweist, wie Werner Stocker vom Ingenieurbüro Eglin Ristic AG in Stein erklärte. Diese Beschränkung soll aufgehoben werden. Da die bestehende Brücke nicht verstärkt werden könne, sei ein Ersatz notwendig.
Kosten bei 700'000 Franken
Seit Mitte Juli laufen die Vorbereitungsarbeiten – die neue Brückenplatte mit Leitmauern wurde erstellt und wartet direkt neben den Geleisen auf ihren Einbau. Bis Ende Jahr sollen sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein, so Stocker weiter. Für die Arbeiten sind Kosten von 700 000 Franken veranschlagt.