Gipf-Oberfrick
«Der Druck auf die Kernzone nimmt ständig zu»

Verdichtetes Bauen, die Zentrumsentwicklung und die Verkehrsplanung sind aktuelle Themen in Gipf-Oberfrick. 50 Personen beteiligten sich an einer Orientierung über die Dorfentwicklung.

Walter Christen
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Der Bauboom in der Gemeinde hält an: 7 Häuser mit insgesamt 61 Wohnungen sind im Gebiet Oberebnet in Gipf-Oberfrick entweder schon fertig oder befinden sich im Bau. – Foto: chr

Der Bauboom in der Gemeinde hält an: 7 Häuser mit insgesamt 61 Wohnungen sind im Gebiet Oberebnet in Gipf-Oberfrick entweder schon fertig oder befinden sich im Bau. – Foto: chr

Wie stark das Interesse an der künftigen dörflichen Entwicklung Gipf-Oberfricks ist, zeigte der Aufmarsch von gegen 50 Personen an einem von der CVP organisierten, von der SP und der SVP unterstützten Informationsanlass im Mehrzweckraum des Regos-Schulhauses.

Die Präsidentin der CVP Gipf-Oberfrick, Alexandra Frick, erteilte nach der Begrüssung verschiedenen Gemeindefunktionären das Wort. So führte Gemeindeschreiber Urs Treier mit der Präsentation von geltenden Planungsgrundlagen und -bestimmungen das Publikum in die Thematik ein: Bauverordnung, Bau- und Nutzungsplanung und Zonenplan stellte er ins Zentrum seiner Erläuterungen. Wie der verfahrensmässige Ablauf von Baugesuchen konkret vonstattengeht und welches seine Zuständigkeiten sind, war von Stefan Keller zu erfahren, seit 1. Juni 2012 Gipf-Oberfricker Bauverwalter.

Gipf-Oberfrick hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten vom Bauern- zum Wohndorf gewandelt. Das Wachstum der Gemeinde ist ungebrochen, der Bauboom hält unvermindert an. Das verdichtete Bauen wird immer öfter angewendet, Mehrfamilienhäuser schiessen in Zentrumsnähe wie Pilze aus dem Boden (jüngstes Beispiel ist die Wohnüberbauung Oberebnet mit 61 Wohnungen in 7 Häusern). Mit den letzten Landwirtschaftsbetrieben verschwindet aus der Kernzone allmählich auch ein Stück der traditionellen Bauweise. Gemeinderat Jos Bovens brachte die Problematik in seinen Ausführungen auf den Punkt: «Der Druck auf die Kernzone steigt enorm, wobei sich hier die Frage stellt, wie dicht ist dicht genug und was ist schliesslich zu dicht.» Nach seinen Ausführungen seien Umbauten, Sanierungen und Neubauten in der Kernzone keine einfache Angelegenheit – weder für die Bauherrschaft, noch für die (Gemeinde-)Behörden. Es müsse viel darangesetzt werden, das Dorfbild zu erhalten und zu pflegen. Für die Umsetzung dieser Ziele steht der Gemeinde seit Dezember 2012 die Arbeitshilfe «Ortsbild und Baukultur» mit 8 Eingliederungskriterien zur Verfügung. Dennoch muss die Gesamtrevision der Bau- und Nutzungsordnung, inklusive des Zonenplans angegangen werden.

Verschiedene Votantinnen und Votanten äusserten in der von CVP-Frau Alexandra Kölz geleiteten Diskussion ihre grossen Sorgen über das ungebremste Wachstum der Gemeinde.