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Die Oberstufe Gipf-Oberfrick gewinnt den ersten Aargauer Sportförderungspreis.
Viele Schüler bewegen sich zu wenig und verbringen zu viel Zeit im Sitzen – das belegen unzählige Studien. Übergewicht, Haltungsschäden oder Krankheiten können die Folge sein. Dabei gibt es durchaus Beispiele von Schulen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Schüler sportlich zu fördern.
Die Aargauische Gebäudeversicherung (AGV) will den Spass an der Bewegung belohnen: Sie suchte die bewegungsfreundlichste Schule im Kanton. Am Dienstagabend hat die AGV den Sieger gefunden – und den Aargauer Sportförderungspreis verliehen.
Die Jury war sich einig: Am meisten überzeugt hat die Oberstufe Gipf-Oberfrick mit ihrem Projekt «Sport+». Als Hauptgewinn nahmen die verantwortlichen Lehrpersonen Susanne Venzin und Philipp Fischer ein Preisgeld von 10000 Franken mit nach Hause.
Die Schule hat zusätzliche Sportstunden neben dem normalen Sportunterricht eingeführt: In einer Extralektion früh am Morgen machen die rund 150 Oberstufenschüler etwas für ihre Gesundheit. Dabei können die Jugendlichen frei aus verschiedenen Ball-, Mannschafts- und Outdoorsportarten wählen. Die Schüler sind in klassenübergreifenden Gruppen eingeteilt, viermal pro Jahr wechseln sie die Sportblöcke.
Nun plant die Schule Gipf-Oberfrick, «Sport+» laufend zu erweitern. Vor kurzem wurde das Programm durch eine Ernährungslektion mit der Hauswirtschaftslehrerin ergänzt, künftig soll auch Wassersport für ein Quartal obligatorisch werden.
Das Projekt ist so gut angelaufen, dass inzwischen auch Studenten der Universität Basel darauf aufmerksam wurden. Sie haben «Sport+» in einer Masterarbeit untersucht. Mit dem Ergebnis: Die Gipf-Oberfricker Schüler sind fitter und haben bessere Werte beim Body-Mass-Index (BMI) als die Schüler einer Vergleichsschule.
AGV-Verwaltungsratsmitglied Denise Widmer sparte nicht mit Lob für das Projekt: «Die Schule ist ein Vorbild für uns alle, weil sie Bewegung ins Zentrum rückt.» Mit bescheidenem Budget habe man in Gipf-Oberfrick eine Erfolgsgeschichte geschrieben und bewiesen, dass die Schüler nach dem Sport am Morgen aufmerksamer in die Lektionen danach gingen.
Die Oberstufe Gipf-Oberfrick war indes nicht die einzige Schule aus dem Fricktal, die einen Preis holte. Der zweite Platz ging an den Natur- und Bewegungskindergarten Baumgarten aus Magden. Dort hat Kindergärtnerin Sandra Leubin einen Vitaparcours entwickelt, bei dem die Kinder mehrere Posten zu Waldtieren und Waldbewohnern absolvieren. Der Vitaparcours wird den kommenden März lang offen und betreut sein. Leubin durfte für das Projekt ein Preisgeld von 3000 Franken entgegennehmen.
Reto Geissmann ist Sport- und Klassenlehrer an der Realschule in Neuenhof. Vor rund sechs Jahren hat er sein Projekt «The Daily Mile» ins Leben gerufen. Täglich trifft sich Geissmann um 7.30 Uhr draussen mit seinen Schülern und geht joggen. Entweder laufen die Schüler auf einer vorgegebenen Strecke und versuchen, ihre persönliche Bestzeit zu unterbieten, oder sie begleiten Geissmann auf einer gut vier Kilometer langen Route durchs Dorf.
Sich vor dem Laufen zu drücken, lässt der Klassenlehrer nicht gelten: Er joggt die Runde mit seinen Schülern jeden einzelnen Morgen, egal ob es regnet oder schneit. Für die Idee wurde er mit dem dritten Rang und 1500 Franken Preisgeld prämiert.
Bis anhin hat die AGV siebenmal den kantonalen Bibliothekspreis verliehen. Unter dem Patronat des Departements Bildung, Kultur und Sport wurde der Preis auf dieses Jahr hin durch den Aargauer Sportförderungspreis abgelöst.