Laufenburg
Das Kraftwerk ist ab nächstem Jahr auch eine Brücke

Das Stauwehr ist ab 2014 als Teil des grenzüberschreitenden Rheinrundweges offen für Fussgänger und Radfahrer. Somit erhält Laufenburg eine dritte Brücke. Es wird eine halbe Million Euro in die Begehbarmachung des Kraftwerkwehrs investiert.

Walter Christen
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Sie präsentieren die Infotafel über den neuen Rheinrundweg: Bürgermeister Ulrich Krieger, LaufenburgBaden (links), dann Stadtammann Rudolf Lüscher aus Laufenburg, Martin Steiger von der Energiedienst Holding AG und Bürgermeister Adrian Schmidle, Murg. chr

Sie präsentieren die Infotafel über den neuen Rheinrundweg: Bürgermeister Ulrich Krieger, LaufenburgBaden (links), dann Stadtammann Rudolf Lüscher aus Laufenburg, Martin Steiger von der Energiedienst Holding AG und Bürgermeister Adrian Schmidle, Murg. chr

Das ist eine riesige Überraschung: Laufenburg erhält eine dritte Brücke. Eine, die für Fussgänger und Radfahrer geöffnet wird. Ab nächstem Jahr soll das Stauwehr des Kraftwerks Laufenburg als Teil des neuen grenzüberschreitenden Rheinrundweges dienen.

«Wir machen damit den Übergang über das Kraftwerk öffentlich zugänglich. Schliesslich ist Energiedienst ein binationales und regionales Unternehmen, und wir möchten der Bevölkerung aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums – die Betriebsaufnahme erfolgte 1914 – etwas zukommen lassen», hielt Martin Steiger fest.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding (EDH) AG stellte das Projekt gestern Mittwochabend verschiedenen Behördenmitgliedern von hüben und drüben vor.

Begangen werden kann bereits das Wehr des neuen Kraftwerks Rheinfelden und seit 1994 auch jenes in Augst-Wyhlen, sodass die Öffnung des Wehrs in Laufenburg einen weiteren, publikumswirksamen Schritt bedeutet.

Die Details des Geschenks stellte Wolfgang Biesgen vor, Leiter Kraftwerke bei der EDH, von dem die Aargauer Zeitung erfuhr: «Es wird eine halbe Million Euro in die Begehbarmachung des Kraftwerkwehrs investiert.»

Einige Anpassungen

Wie er weiter ausführte, werde es ein paar Anpassungen geben. In den kommenden Monaten wird Energiedienst das Stauwehr so umbauen, dass es als sicherer Übergang für Fussgänger dient und zugleich den betrieblichen Erfordernissen des Wasserkraftwerks weiterhin gerecht wird.

Laufenburg: Energie aus Wasserkraft

Die Energiedienst Holding (EDH) AG mit Sitz in Laufenburg erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft. Im Netzgebiet leben rund 750 000 Menschen, die mit Energie versorgt werden. Zu den regionalen und überregionalen Abnehmern des Unternehmens zählen rund 270 000 Privat- und Gewerbekunden, rund 3200 Geschäftskunden und 43 weiterverteilende Kunden in den Gemeinden. Im Jahr 2012 wurden rund 10,1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom verkauft. Die EDH beschäftigt zirka 760 Mitarbeitende. Zur Unternehmensgruppe gehören die Energiedienst AG (ED AG), die Energiedienst Netze GmbH (EDN), die Ökostromtochter NaturEnergie AG sowie die EnAlpin AG im Wallis. (chr)

Es muss beim Wehr über zwei Treppen eine Höhendifferenz von insgesamt 6 Metern überwunden beziehungsweise zwischen den beiden Rheinufern ausgeglichen werden. «Das klappt bestimmt, schliesslich sind wir es in Laufenburg gewohnt, bei Brückenbauten Höhenunterschiede zu bewältigen», bemerkte dazu der Laufenburger Stadtammann mit einem Augenzwinkern.

Damit erinnerte er natürlich an die Situation, damals, beim Bau der neuen Rheinbrücke, als die Planer in der Schweiz und in Deutschland von verschiedenen Messpunkten ausgingen.

«Ein bindendes Ereignis»

«Es wird für Laufenburg und die Region ein bindendes Ereignis, wirklich ein tolles Geschenk von Energiedienst zum Jubiläum», hielt Rudolf Lüscher fest und bedankte sich bei Martin Steiger mit einem Gebäck in Form einer Acht als Geschenk.

Ein lang gehegter Wunsch gehe in Erfüllung, freute sich Bürgermeister Ulrich Krieger aus Laufenburg Baden. Sein Amtskollege aus Murg, Bürgermeister Adrian Schmidle, gab bekannt, dass im Jahr 1914 die gut frequentierte Murger Fährverbindung in die Schweiz aufgegeben werden musste.

«Umso grösser die Freude über den neuen Brückenschlag nahe unserer Gemarkungen nach genau 100 Jahren.»