Als erstes der neun Impfzentren schliesst der Kanton jenes in Laufenburg. Weitere werden folgen, denn immer mehr Aargauer sind gegen Corona geimpft. Der Kanton und das Gesundheitszentrum Fricktal ziehen eine positive Bilanz – und sagen, wie es im Fricktal mit den Impfungen weitergeht.
Das Impfzentrum in Laufenburg ist das erste der insgesamt neun Covid-Impfzentren im Aargau, das der Kanton nach gut fünf Monaten wieder schliesst. Noch bis Ende Juli werden dort jene Personen geimpft, die sich bereits auf der Warteliste befinden. Neuanmeldungen sind ab sofort nicht mehr möglich.
Dass der Kanton die Impfkapazitäten wieder zurückfahren kann, ist erfreulich und liegt in der Natur der Sache: Immer mehr Aargauer sind ein-, viele bereits zweimal geimpft, die Wartelisten werden in Zukunft kleiner. Auch andere Impfzentren werden ihren Betrieb laut Michel Hassler, Mediensprecher im Gesundheitsdepartement, reduzieren. «Die entsprechenden Planungen laufen.»
Dass es Laufenburg als ersten Standort trifft, hat vorab einen pragmatischen Grund: Der Mietvertrag mit der Stadt – geimpft wird in der Stadthalle – läuft Ende Juli aus. Keinen Einfluss habe die Grösse des Einzugsgebietes gehabt, sagt Hassler. Abgesehen von den beiden Impf-Big-Shots Aarau und Baden sind die Impfzentren in etwa gleich gross und verimpfen eine ähnlich hohe Anzahl Impfdosen.
Die Zahl der Impfungen lag in dieser Woche in Laufenburg bei rund 1750 Impfdosen, wie Miriam Crespo, Mediensprecherin des Gesundheitszentrums Fricktal (GZF), auf Anfrage sagt. Das GZF betreibt die beiden Fricktaler Impfzentren im Auftrag des Kantons. In Rheinfelden wurden diese Woche rund 2760 Impfungen verabreicht. Crespo bilanziert:
«Insgesamt verabreicht das GZF also über 4500 Impfungen pro Woche.»
Insgesamt wurden in Laufenburg seit der Eröffnung des Impfzentrums im Februar 15'000 Impfungen durchgeführt. Aktuell befinden sich laut Hassler noch knapp 1000 Personen, die bei der Anmeldung nur den Standort Laufenburg ausgewählt haben, auf der Warteliste. Sie erhalten beide Impfungen noch in Laufenburg.
Das Impfzentrum in Rheinfelden bleibt dagegen in Betrieb – zumindest vorerst. Wie lange, das hängt laut Hassler von der Nachfrage ab. «Zudem sind wir daran zu prüfen, ob das GZF künftig an den eigenen Spitalstandorten ein Impfangebot schaffen kann», so Hassler.
Wo können sich Menschen aus dem oberen Fricktal künftig impfen lassen? Zum einen im Impfzentrum in Rheinfelden. Zum anderen bieten auch bereits mehrere Arztpraxen im Fricktal Impfungen an. «Zudem ist die Impfkampagne daran, auch mit rund zehn Apotheken im Fricktal Impfungen ab anfangs Juli zu planen», so Hassler. Auch seien «neue, bewegliche Angebote geplant».
Ausgelegt war Laufenburg für bis zu 4800 Impfungen pro Woche. Diese Zahl wurde nie erreicht. «Der Kanton Aargau hat zu keinem Zeitpunkt bisher seine Kapazitäten voll ausschöpfen können, da dafür zu wenig Impfstoff verfügbar war», sagt Hassler. Das betreffe nicht nur den Standort Laufenburg, sondern alle Impfzentren. Der Departementssprecher rechnet vor:
«Wir konnten vergangene Woche rund 40'000 Impfungen durchführen, hätten aber eine Kapazität von mindestens 50'000 Impfungen.»
Die Zusammenarbeit loben beide Seiten. Hassler spricht von einer «sehr engen und professionellen» Kooperation, Crespo von einer «sehr partnerschaftlichen» Zusammenarbeit. «Die Mitarbeitenden des GZF haben einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Aargauer Impfkampagne geleistet», sagt Hassler und Crespo spricht von einer «grossen Zufriedenheit», mit dem Impfzentrum Laufenburg einen «wichtigen Beitrag zu dieser historischen Impfkampagne geleistet zu haben und den Menschen im oberen Fricktal während über fünf Monaten eine sehr wohnortsnahe Impfgelegenheit geboten zu haben». Sie ist überzeugt:
«Ein historischer Moment und eine einzigartige Erfahrung, die die Menschen in unserer Region näher zusammengebracht hat und uns allesamt gestärkt hat.»
Das GZF erhalte viele positive Rückmeldungen zum «Impferlebnis» in den beiden GZF-Impfzentren. «Die Menschen sind dankbar, ihre oftmals langersehnte Impfung zu erhalten.» Man spüre oft eine anfängliche Anspannung, gefolgt von Erleichterung und Entspannung.
Als «unkompliziert und effizient» beschreibt Crepso auch die Zusammenarbeit mit den beiden Standortgemeinden Rheinfelden und Laufenburg. «Auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität für die Impfzentren hatten wir an beiden Standorten innert nur weniger Stunden die Offerten und Zusagen für die Bahnhofshalle in Rheinfelden respektive für die Stadthalle in Laufenburg.»
Für die Impfzentren hat das GZF zusätzliche Mitarbeitende rekrutiert. In Laufenburg sind derzeit insgesamt acht bis zehn Personen im Einsatz. «Alle Mitarbeitenden waren sich der befristeten Natur des Einsatzes am Impfzentrum bewusst», sagt Crespo. Wenn das Impfzentrum geschlossen werde, würden die personellen Ressourcen entsprechend wieder reduziert.
Einige der in Laufenburg eingesetzten Mitarbeitenden arbeiten danach wieder in ihren angestammten Bereichen innerhalb des GZF oder können bis auf Weiteres in Rheinfelden im Impfzentrum weiterbeschäftigt werden. Andere haben bereits eine anderweitige Anschlusslösung oder starten ihr Studium repsektive ihre Ausbildung.