Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat grünes Licht für ein Pilotprojekt zum Cannabisverkauf in Apotheken gegeben. Den Zuschlag als Lieferant hat die Pure Production AG aus Zeiningen erhalten. Mit elektronischer Überwachung und Trackingsystem wird der Ein- und Ausgang des high machenden Stoffs sichergestellt.
Genüsslich einen Joint durchziehen und dies ganz im Sinne der Wissenschaft – das ist schon bald in Basel-Stadt möglich. Das dortige Gesundheitsdepartement hat grünes Licht für ein Pilotprojekt zum Cannabisverkauf in Apotheken gegeben. Untersucht werden sollen die Auswirkungen des regulierten Verkaufs auf Konsumverhalten und Gesundheit.
Bis zum Studienbeginn im Spätersommer werden hierfür knapp 400 Kifferinnen und Kiffer – über 18 Jahre alt und wohnhaft in BS – gesucht. Als erster legaler «Dealer» des berauschenden Stoffs für Genusszwecke in der Schweiz agiert die Fricktaler Pure Production AG. Lino Cereghetti, Chief Operating Officer der übergeordneten Holding, sagt:
«Die Pilotstudie hilft sicher, dass Cannabis mehr in der Öffentlichkeit thematisiert wird und Ängste rund um die Pflanze abgebaut werden können.»
2016 startet das Unternehmen in Zeiningen zunächst mit der Forschung und Züchtung des nicht psychogen wirkenden CBD-Hanfs. Vier Jahre später weitete der Cannabisproduzent seine Forschung auf high machendes, THC-haltiges Gras aus. Das Bundesamt für Gesundheit erteilte dem Unternehmen hierzu eine Ausnahmebewilligung.
Als Zulieferer für die Pilotstudie hat sich das Fricktaler Unternehmen unter mehreren Bewerbenden durchgesetzt. Die Freude über den Zuschlag ist bei Cereghetti gross. Er sagt:
«Wir erachten den Zuschlag auch als Anerkennung für unsere Pionierarbeit für die Hanfbranche in der Schweiz.»
Denn so hat das Unternehmen in den letzten Jahren intensiv an der Cannabispflanze geforscht und deren Pangenom – die Gesamtheit aller Gene – vollständig entschlüsselt.
Die Blüten und das daraus produzierte Haschisch sind ein Naturprodukt, das einem natürlichen Zyklus unterliegt. «Erst mit dem Erhalt der Bewilligung am Dienstag dürfen wir nun anfangen, die bestellten Chargen zu produzieren», sagt Cereghetti.
Der biologische Anbau erfolge nicht nur im Freiland, sondern auch in Gewächshäusern, weshalb schon in drei Monaten die ersten Cannabisprodukte geliefert würden, davon im Rahmen der Pilotstudie mehrere hundert Kilogramm.
Die Qualitätsanforderungen wie Werte zu mikrobiellen Kontaminanten, Mykotoxinen oder Schwermetallen seien klar vorgegeben, so Cereghetti. «Wir können sie durch unser internes Labor sowie auch externe Labore streng überwachen, um so die Sicherheit des Produktes und die Qualität zu gewährleisten.»
Auch hinsichtlich Sicherheit und Logistik sei das Unternehmen langfristig erprobt. Etwa sagt Cereghetti:
«Unsere Labore, Produktionsstätten und Lagergebäude sind rund um die Uhr elektronisch geschützt.»
Dies beinhaltet Zugangsregelungen für Mitarbeitende, umfassend gesicherte Räumlichkeiten und Felder sowie ein Trackingsystem, mit dem die Nachverfolgung von eingehenden und ausgehenden Mengen sichergestellt seien.