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Nach den erfolgreichen Proben ist die Combo bereit für den finalen Auftritt im Kampf der Orchester am Samstag in der Bodenseearena.
Freitag, 6:15 Uhr: Aufbruch nach Kreuzlingen im weissen Car. Die Bieranjas starten am Bahnhof in Basel ihre Reise zum grossen Finale vom «Kampf der Orchester» in der Bodenseearena. Sie sind nur zu dritt, vorerst. «Wir wohnen an verschiedenen Orten über die ganze Nordwestschweiz verstreut», erklärt Raphael Wagner die kaum belegten Sitzplätze am Ausgangspunkt der Route. Nach kurzer Fahrt auf der Autobahn der erste Stopp in Rheinfelden. Hier bekommt die Gruppe Zuwachs: Zehn weitere Bieranjas steigen ein und begrüssen ihre Kollegen herzlich.
«Heh, dieses Mal haben wir ja gar keine Ledersitze», meint einer scherzhaft und erinnert sich an den ungewöhnlich hohen Komfort auf der letzten Tour. Die Stimmung an diesem frühen Morgen ist ausgelassen, von Nervosität keine Spur. «In den 15 Jahren seit unserem Bestehen haben wir viel Bühnenerfahrung gesammelt», kommentiert Dominik Müller die Gelassenheit der Gruppe. Dass sich die Aufregung vor dem wichtigen Auftritt in Grenzen hält, bringt einen wichtigen Vorteil mit sich. «Mit der Routine, die wir uns erarbeitet haben, können wir die volle Konzentration auf unsere Kernaufgabe richten: Unsere Freude an der Musik an das Publikum weitergeben», führt Dominik Meier aus.
6:53 Uhr: Beim A3-Center in Frick warten die restlichen Mitglieder der Bieranjas in der morgendlichen Kälte. Die Combo ist komplett. Auf der längsten Wegstrecke der Reise gilt der Fokus bereits dem «Kampf der Orchester». Die Spezialnummer, die sie am Samstag aufführen, wird angeregt diskutiert. «Die Planung der Choreografie war gewissermassen Neuland für uns. Es war eine Herausforderung, die Laufwege aufeinander abzustimmen», erklärt Raphael Wagner.
Bei der Liederauswahl haben sie sich an populären Musikstücken orientiert und die auf die Instrumente angepasst. «Der satte Sound oder einfach Stimmungsmusik», wie Dominik Müller den Stil der Bieranjas beschreibt, findet Anklang. Ihre Fangemeinde ist seit den Fernsehauftritten rasant gewachsen. «In den letzten zwei Wochen haben wir auf Facebook über 800 ‹gefällt mir› erhalten», erklärt Simon Sacher stolz. Die wohlwollenden Kommentare wirken sich auf die Moral der Gruppe aus. «Die positive Resonanz ist Motivation pur für uns», führt Bence Toth aus.
8:43 Uhr: Ankunft in Kreuzlingen. Schnell die Instrumente im Aufenthaltszelt deponieren und dann geht es ab auf den Kunstrasen vor der Bodenseearena: Die Laufwege müssen vor der kalten Probe eingeübt werden.
Zur Musik aus tragbaren Boxen marschieren die Bieranjas in Formationen über das Spielfeld und proben den Fingersatz und die Armbewegungen mit imaginären Instrumenten. Nach den Durchgängen wendet sich Bence Tòth an die Gruppe: «Wir müssen uns mehr bewegen und das Tempo variieren, damit die Choreografie noch dynamischer wirkt.» Mit Armbewegungen dirigiert er den Takt und fügt hinzu: «Ta ra ta bau bau.» Die Bieranjas bewegen sich im Gleichtakt.
10:15 Uhr: Die Bieranjas betreten mit Ihren Instrumenten die Bodenseearena für die kalte Probe. Im bunten Lichtermeer der Scheinwerfer bringen sich die Musiker auf der Showfläche in die Ausgangsposition. Nach kurzen Regieanweisungen von Philipp Rütsche, dem leitenden Choreografen, legen die Biranjas los. Nach jedem Durchgang werden feine Anpassungen vorgenommen und der Performance den letzten Schliff verpasst, bis Philipp Rütsche am Schluss zufrieden sagt: «Gut, so machen wir es.»
12:30 Uhr: Nach dem verdienten Mittagessen haben die Bieranjas eine Pause bis zur heissen Probe um 16 Uhr. Beim Jassen, Spazieren oder einem Stadtbummel im nahegelegenen Konstanz vertreiben sich die Musiker die Zeit. An den reservierten Tischen im Aufenthaltszelt bastelt Joe Steiger an der Pyro-Abschuss-Vorrichtung für den Auftritt.
«Zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst, unterstütz der Lichteffekt die musikalische Darbietung und eröffnet eine neue Ebene der Visualisierung», meint er. Kurz vor 16 Uhr werfen sich die Bieranjas in ihre Kostüme und machen sich bereit für die Probe unter LiveBedingungen.
20:00 Uhr: Auf dem Weg ins Hotel zieht Dominik Müller ein positives Fazit: «Die Probe hat gut geklappt. Ich finde, unsere Show wirkt frisch und attraktiv. Ausserdem hebt sie sich von den anderen Auftritten ab. Das ist sicher ein Pluspunkt.» Dem Samstag blickt er zuversichtlich entgegen und freut sich auf den Final. Nach den anstrengenden Proben lassen die Bieranjas den Tag beim gemütlichen Beisammensein ausklingen und freuen sich auf den Auftritt.