Das Alterszentrum Bruggbach in Frick startete einst mit 15 Angestellten, heute sind es 179 – sie kümmern sich um über 100 Senioren.
Es kam im August 1979 anders als erwartet: Als damals die ersten Bewohner in das 6,1 Millionen Franken teure Altersheim Bruggbach am Fricker Dörrmattweg eintraten, stellte der Heimleiter fest, dass die 15 Angestellten nicht ausreichten, weil die Pflegebedürftigkeit der Bewohner grösser war, als man angenommen hatte.
Andre Rotzetter, Geschäftsführer des Vereins für Altersbetreuung im Oberen Fricktal (VAOF), schmunzelt bei dieser Erinnerung. «Damals hat der Alters- und Pflegeheimverein des Bezirks Laufenburg – der Vorgänger des VAOF – eine etwas andere Vorstellung von einem Altersheim gehabt.» So sprach dessen Präsident von einem «Hotel für ältere Menschen», für die man Kaffee machte, Essen kochte und die Betten richtete und dass man sich spätestens mit 60 Jahren für einen Platz anmelden solle.
Heute beträgt das durchschnittliche Eintrittsalter der Senioren rund 84 Jahre. Um das Wohl der 106 Bewohner im Alterszentrum Bruggbach sorgen sich 179 Mitarbeiter. Dazu gehört auch Zentrumsleiterin Jacqueline Mathis. «Es geht darum, individuell auf das Bedürfnis nach Autonomie und Sicherheit eines jeden Bewohner einzugehen und damit einen geschützten Rahmen für ein erfülltes Leben und Wohnen im Alter zu setzten», beschreibt sie die Philosophie des Alterszentrums. 40 Jahre nach der Eröffnung des «Bruggbach» lädt das Alterszentrum am Samstag zum Jubiläumsfest ein. «Wir wollen den Besuchern einen Einblick hinter die Kulissen geben und zeigen, wie unser Betrieb abläuft», sagt Mathis.
Bereits im Jahr 1969 hielt die Studienkommission für Altersfragen fest, dass so rasch wie möglich ein Altersheim in Frick oder Laufenburg errichtet werden muss. Dies, «weil im Bezirk Laufenburg zurzeit 2000 Leute über 65 Jahre alt sind», wie es in einem Bericht im «Fricktal-Boten» heisst. Nachdem es gemäss Laufenburger Stadtverwaltung kaum mehr möglich war, preiswertes Land zu erhalten, suchte der Vorstand des Alters- und Pflegeheimvereins nach einem passenden Standort in Frick. Schliesslich stellte die Gemeinde Frick im Jahr 1973 in der «Dörrmatt» für den Bau eines Altersheims rund 60 Aren im Baurecht zur Verfügung.
Um die Schuldenlast für den Bau etwas zu reduzieren, wurden die an den Verein angeschlossenen Gemeinden angehalten, entsprechend ihrer Einwohnerzahl symbolisch Backsteine zu 20 Franken zu verkaufen. Darüber hinaus spendete die Gemeinde Frick, die 1975 1. Etappenort der Tour de Suisse war, den Reingewinn aus dieser Veranstaltung für den Bau des Altersheims. Über weitere Spenden, Aktionen und Mitgliederbeiträge gingen so bis Ende 1975 knapp 300'000 Franken auf das Konto des Vereins ein.
Zurück in die Gegenwart: Der jüngste Meilenstein in der Geschichte des Alterszentrums Bruggbach war die 5,5 Millionen Franken teure Sanierung, die im August des letzten Jahres startete und letzte Woche abgeschlossen werden konnte. «Die Kernbohrungen, um die Erdbebensicherheit des Alterszentrums zu erhöhen, waren sehr lärmintensiv», sagt Mathis. Davon abgesehen hätten die Bewohner jedoch Gefallen an den Umbauarbeiten gefunden, «weil die Handwerker das Haus belebt haben». Unter anderem war es wichtig, die hauseigene Kapelle zu vergrössern: «Die Gottesdienste sind beliebt bei den Bewohnern», so Mathis. «In der Kapelle war da oftmals kein Platz mehr.»
Weiterere Meilensteine waren die Eröffnung der Demenzstation «Stöckli» mit zwölf Betten im Jahr 2011 und der Temporärstation mit 14 Betten im Jahr 2012, so Rotzetter. «Entscheidend war auch die Umsetzung der Geschäftsleitungskonzeption.» War zuvor noch der VAOF-Vorstand sowohl für den strategischen als auch operativen Bereich verantwortlich, wurde dieser durch die Übertragung der operativen Tätigkeiten an die Heimleitungen «Bruggbach» in Frick und «Klostermatte» in Laufenburg übertragen.
Tag der offenen Tür: Alterszentrum Bruggbach, Samstag, 22. Juni, 11.30 Uhr.