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Die IG Oberes Fricktal sucht das Gespräch mit der Bevölkerung hinsichtlich einer möglichen Fusion der Gemeinden Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen. Sie organisiert ein Podium mit Regierungsrat Urs Hofmann über Vor- und Nachteile von Fusionen.
Vor sieben Monaten hat Manfred Trösch aus Bözen die Interessensgruppe Oberes Fricktal (IG OF) ins Leben gerufen. Der Vorstand setzt sich aus sieben engagierten Bürgern aus den Gemeinden Effingen, Elfingen, Hornussen und Bözen (BEEH) zusammen.
Das Thema Fusion und regionale Zusammenarbeit beschäftigt die Gemeinden auf der Fricktaler Seite des Bözbergs seit Jahren. Der Antrag auf Prüfung eines Zusammenschlusses der Gemeinden Bözen, Effingen, Elfingen, Hornussen und Zeihen wurde vor rund vier Jahren zuerst von den Stimmbürgern in Bözen zurückgewiesen und ein paar Monate später vom Souverän in Zeihen an einer Referendumsabstimmung definitiv gebodigt. Die Gemeinde Zeihen hält seither am Alleingang fest.
Auch das Projekt Ligado, welches in den fünf genannten Gemeinden die Verwaltung zusammenführen wollte, ist kürzlich auf drei Partner (Bözen, Elfingen und Hornussen) reduziert worden (die az berichtete).
«Die Veranstaltung ist ein Anfang»
Die IG OF verfolgt als Hauptziel die Fusion der vier Gemeinden BEEH und lädt nun zusammen mit den Gemeinderäten Bözen, Elfingen und Hornussen die Bevölkerung erstmals am 30. Oktober (siehe Box) zu einer öffentlichen Podiumsveranstaltung ein. «Es gibt ein Bedürfnis in der Bevölkerung über das Thema Fusion zu sprechen», sagt Trösch, Initiant und Vorsitzender der IG OF.
Die Podiumsveranstaltung «Fusion im oberen Fricktal?» findet am Mittwoch, 30. Oktober um 19 Uhr in der Turnhalle Elfingen statt.
Regierungsrat Urs Hofmann wird zum Thema «Gemeindefusionen: Weg in die Zukunft oder Verlust der Heimat?» referieren. Vizeammann Thomas Meier aus Villigen wird über seine Erfahrungen zum Thema «Fusion - Eine Erfolgsgeschichte?» berichten. (AZ)
«Die Veranstaltung ist ein Anfang und bietet Gelegenheit, die Bevölkerung über den Grundgedanken einer möglichen Fusion zu informieren. So soll sie für die aktive Teilnahme am Prozess sensibilisiert werden.» Dabei will Trösch nichts überstürzen: «Der Zeitfaktor ist wichtig. Man darf von den Bürgern nicht zu viel auf einmal abverlangen.»
Bereits 300 Mitglieder
Der Vorstand hat sich seit der Gründung der IG OF achtmal getroffen, zweimal waren die Ammänner der BEEH-Gemeinden dabei. Über das persönliche Netzwerk haben die Vorstandsmitglieder in ihren Gemeinden unzählige Gespräche geführt. Die IG zählt mittlerweile mehr als 300 Mitglieder.
Trösch, der erst seit wenigen Jahren in Bözen wohnt, geht ohne Vorurteile auf die Leute zu und bekommt immer wieder positive Rückmeldungen: «Einige ältere Personen haben mir erzählt, dass sie in den letzten Jahren einen Meinungswandel durchgemacht hätten, und nun eine Fusion begrüssen würden.»
Der 60-Jährige weiss auch, wo die Knacknüsse liegen: «Das Vereinsleben ist den Leuten extrem wichtig. Das soll auch so bleiben. Uns geht es ja nicht um den Zusammenschluss der Vereine, sondern der politischen Gemeinden. Auch von Adressänderungen wollen die Leute nichts wissen.» Im Zentrum ständen das Bündeln von Problemen und Interessen sowie die gemeinsame Suche nach guten Lösungen, um die Attraktivität der Gemeinde zu steigern, so Trösch.
Mit der Organisation der Veranstaltung vor Beginn der neuen Legislaturperiode wolle die IG OF das Wissen der scheidenden Gemeinderäte noch nutzen. «Die Zusammenarbeit mit den Gemeinderäten ist für uns sehr wichtig», betont Trösch, der daran glaubt, dass in den nächsten vier Jahren der Fusionsprozess – mit welchen Partnern auch immer – eingeleitet werden kann.
Effingen setzt sich für Zeihen ein
Auf dem Veranstaltungshinweis fällt auf, dass der Gemeinderat Effingen nicht als Mitorganisator auftritt. Gegenüber seiner Bevölkerung begründet er seine Haltung so: «Die von der IG OF formulierte Hauptzielsetzung ist die Fusion BEEH. Dem Gemeinderat erscheint diese Sichtweise zum jetzigen Zeitpunkt zu eingeengt.» Es gelte, auch für andere Varianten offen zu sein. «Die Bevölkerung von Zeihen wird durch die IG OF aktuell leider nicht angesprochen und ist somit auch nicht im Vorstand vertreten», schreibt die Effinger Exekutive, für die Zeihen ein wichtiger Partner ist.
«Wir haben nie eine offizielle Anfrage von der IG OF erhalten, ob wir mitmachen möchten», sagt Ueli Schenk, Gemeindeammann von Zeihen. Schenk wird aber von Trösch via Mail auf dem Laufenden gehalten. Die IG OF will im Spätfrühling 2014 eine zweite öffentliche Veranstaltung zum Thema Fusionsprozess organisieren.