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Am Freitag wird alt Regierungsrat Roland Brogli beigesetzt. Das Dorf bereitet sich vor – und schafft so viele Parkplätze wie möglich.
Wer in diesen Tagen durch Zeiningen fährt, glaubt die Schwere zu spüren, die auf dem Dorf liegt. Vor einer Woche ist Roland Brogli verstorben – völlig unerwartet, nur einen Tag nach seinem 66. Geburtstag, nur ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Regierungsrat. «Emotional hat der Tod alle Einwohner tief getroffen», sagt Gemeinde-Vizepräsident Peter Frick. Man habe Roland Brogli im Dorf gut gekannt und sehr geschätzt. «Er war ein äusserst volksnaher Politiker.»
Auch deshalb werden am Freitag bis zu 1000 Personen zur Trauerfeier erwartet. Die kleine Gemeinde mit ihren engen Strassen stellt dies verkehrs- und parkplatztechnisch vor eine Herausforderung. «Wir versuchen, möglichst viele temporäre Parkplätze zu schaffen», sagt Gemeindeschreiberin Sheena Heinz. Auf Wiesen beispielsweise, welche die Bauern mähen und zur Verfügung stellen. «Wenn es nicht anders geht, kann auch einseitig den Strassen entlang parkiert werden.»
Zudem werden mehrere Einweiser im Einsatz sein, welche die Gäste zu freien Parkplätzen lotsen. Reichen dürften die Plätze dennoch nicht. Heinz empfiehlt deshalb, Fahrgemeinschaften zu bilden oder den öffentlichen Verkehr zu benutzen (siehe Box). Sie hofft zudem, dass die Trauergäste zeitlich versetzt anreisen, denn sonst sind Rückstaus programmiert.
Für die Trauerfeier von alt Regierungsrat Roland Brogli setzt Postauto Region Nordwestschweiz am Freitag Extrabusse ab Rheinfelden und zurück ein. Die Busse fahren am Bahnhof Rheinfelden um 13.10, 13.32 und 14.10 Uhr los. Zurück fahren die Busse um 17.25, 17.49 und 18.25 Uhr ab Zeiningen Post.
Auch der Platz in der katholischen Kirche reicht bei weitem nicht aus, zumal viele der 500 Sitzplätze reserviert sind. Die Trauerfeier wird deshalb in die alte Mehrzweckhalle übertragen; hier finden rund 300 Personen Platz. Weitere Sitzplätze gibt es im Zelt auf dem Vorplatz. Hier kann die Feier nur gehört werden, in der Mehrzweckhalle wird sie per Video übertragen. «So viele Gäste sind selten auf einmal in Zeiningen», sagt Heinz.
Sie ist froh, dass die Gemeinde bei den Vorarbeiten auf die Einwohner zählen kann. Die Feuerwehr hilft mit, die Samariter ebenfalls und viele weitere. «Wir sind überall auf helfende Hände gestossen», sagt Heinz und Peter Frick lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Kanton. Dieser organisiert auch den Apéro, der nach der Feier auf dem Schulhausplatz für die Trauergäste offeriert wird.
Man sei nicht angespannt, «aber auf Trab», beschreibt Heinz die Atmosphäre drei Tage vor der Trauerfeier. «Jeder gibt alles, ganz ohne Formalitäten.» Peter Frick ist denn auch guten Mutes, dass bis Freitag alles bereit ist, «damit wir eine würdige Feier ohne technische Pannen erleben dürfen».
Gestaltet wird die Trauerfeier von Pastoralassistentin Bettina Bischof und Pfarrer Alexander Pasalidi. Das Wirken und die Verdienste von Roland Brogli würdigen wird Regierungsrat Markus Dieth. Er tut dies laut Staatskanzlei «auf Wunsch der Familie als Nachfolger im Amt, Parteikollege und persönlicher Freund».