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Im Eichwald wurde der Waldkindergarten eröffnet. Die Übergangslösung während des Kindergarten-Neubaus ist für die Kindergärtler ein Abenteuer.
Ryan und Gioia finden die Baumschaukel am besten – «weil man so schnell hin und her wippen kann» –, Malina sitzt lieber im grossen Waldsofa und Mirco gefällt das Herumtoben zwischen den Bäumen. Während unten im Dorf der alte Kindergarten abgebrochen und mit dem Bau des Neuen begonnen wird, besuchen die Zeiher Kindergärtler den Eichwald-Kindergarten. Dieser dauert bis zu den Herbstferien.
Zwei Fahrten pro Mal unternimmt der extra dafür gemietete Bus, um die 27 Kinder jeden Morgen vom Kirchenvorplatz in den Eichwald und wieder zurückzubringen. Kindergärtnerin Kathy Gärtner sagte an der Premiere: «Die Kinder waren heute Morgen beim Start sehr aufgeregt. Mit dem Bus in den Kindergarten zu fahren, war eine neue Erfahrung.»
Die zwei Abteilungen, geführt von Kathy Gärtner und Julia Strunz, werden im Wald meistens zu einer. Fast vier Stunden verbringen die Kinder nun jeden Morgen draussen. Kathy Gärtner: «Bei Sturm bleiben wir in der Turnhalle; bei starkem Regen könnten wir die Militärbaracke hier oben im Eichwald benützen.» Herzstück des Waldkindergartens ist das grosse Sofa aus Holz, das die Kinder zusammen mit ihren Eltern gebaut haben. Dieses lässt sich bei Regen mit einer Blache überdecken.
Der erste Morgen begann mit der Erkundung des Areals. «Die Kinder können hier neue und andere Erfahrungen machen. Anstelle von Spielsachen gibt es Bäume. Sie können klettern, balancieren, herumtoben. Wir gehen davon aus, dass diese Umgebung für die Kinder entspannend wirkt. Der Wald strahlt so viel Ruhe aus», sagt Kathy Gärtner. Passend dazu wurde auch das momentane Thema gewählt: «Wir beschäftigen uns mit den Sinnen; riechen, hören, tasten, sehen, schmecken.»
Für einige Kinder sei die Umstellung vom normalen zum Waldkindergarten bestimmt eine Herausforderung, so die Kindergärtnerin weiter. «Die Kinder bekommen so eine andere Körperwahrnehmung und spüren sich besser.» Und Kathy Gärtner sieht noch einen weiteren Vorteil. «Wir erwarten, dass es weniger Konflikte zwischen den Kindern geben wird. Wir haben hier so viel Platz und deshalb auch viel mehr Rückzugsraum für jeden.» Neu ist auch, dass die Zeiher Kinder jeweils am Dienstag im Wald zu Mittag essen. Gekocht wird über dem offenen Feuer. Zum Auftakt gab es Tomatenrisotto.