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Mit 44:43 entschieden die Stimmbürger, mögliche Optionen für die Zukunft der Elektra für 2021 abzuklären.
Kaisten ist eine der wenigen Gemeinden im Fricktal, die noch eine eigene Elektra hat. Nach den altersbedingten Rücktritten einzelner Kommissionsmitglieder hat die Gemeinde die operative Führung der Elektra der IBB Energie AG in Brugg übertragen. «Gerade im Hinblick auf die vollständige Öffnung des Strommarktes wird der Druck auf die kleinen Energieversorger weiter zunehmen», sagt Gemeindeammann Franziska Winter und schiebt nach, dass auch mit der externen Betriebsführung die Elektra mittel- bis langfristig nicht optimal aufgestellt ist.
Vor diesem Hintergrund beantragte der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung vom Freitag, an der 95 der 1794 Stimmberechtigten teilnahmen, einen Kredit in Höhe von 40 000 Franken. Damit sollen mögliche Varianten für die Führung der Elektra ab dem Jahr 2021 geprüft werden. Winter betonte dabei, dass neben einem allfälligen Verkauf auch eine Fusion oder die Umwandlung des Eigenwirtschaftsbetriebes in eine eigenständige Unternehmung mögliche Varianten sind. «Wir müssen jetzt die Alternativen prüfen, um später aus einer Position der Stärke handeln zu können», sagt Winter.
Raphael Lemblé von der FDP-Ortspartei ist gegen die Prüfung möglicher Alternativen. Er sieht in dem Antrag des Gemeinderats vielmehr eine Weichenstellung für den sicheren Verkauf der Elektra und argumentiert: «Zwar spült dies Geld in die Gemeindekasse, gleichzeitig würde jedoch auch der Strom um einiges teurer werden.» Das Ergebnis der Abstimmung war äusserst knapp: Mit 44:43 Stimmen goutierte das Plenum den Antrag des Gemeinderates. Für die notwendigen Abklärungen eines potenziellen Verkaufs geht der Gemeinderat von einer Planungszeit von eineinhalb Jahren aus.
Deutlicher verlief das Abstimmungsergebnis für die Hochwasserschutzmassnahmen am Chropfmattbächli. Hierfür wurde ein Kredit in Höhe von 345 000 Franken bewilligt. «Die vorhandene Bachleitung war in den letzten Jahren bei starken Regenfällen mehrmals überlastet, wodurch das Wasser auf den Wegen abgeflossen ist», sagt Gemeinderat Oliver Brem. Um dies zukünftig zu verhindern, wird das Chropfmattbächli auf einer Länge von 110 Metern geöffnet und neu eingedolt. Damit kann das oberflächlich kommende Wasser direkt gefasst werden.
Ein weiterer Kredit in Höhe von 255 000 Franken wurde für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland genehmigt. «Im Wesentlichen geht es darum, die noch separat geführten Bauzonen- und Kulturlandpläne der fusionierten Ortsteile Kaisten und Ittenthal zusammenzuführen», erklärt Brem.
Ebenso wurde der Teilrevision der Nutzungsplanung für eine Umzonung für das Areal des Kindergartens Brüel zugestimmt. Weil aufgrund des neuen Dreifachkindergartens an der Schulstrasse der Kindergarten Brüel zum Schulende 2016/2017 aufgehoben und für keine anderweitige öffentliche Nutzung verwendet wird, soll die Liegenschaft abgerissen werden. «Um Bauland für neuen Wohnraum zu schaffen, muss die bisherige Zone für öffentliche Bauten in eine Wohnzone überführt werden», erklärte Brem.