Ueken/Herznach
Aushubdeponie «Buech» ist Gegnern zu nahe, zu laut und zu staubig

Der «Verein Erhalt Buech» informiert über die ökologischen Werte des Gebiets zwischen Ueken und Herznach und die Folgen einer Deponie. Sie befürchten eine starke Lärm- und Staubbelastung durch Verichtungsmaschinen sowie den Lastwagen-Verkehr.

Von Fabrice Müller
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Für die Ablagerung von Aushubmaterial vorgesehen: Teilansicht der Senke im Gebiet Buech in Herznach, wo die Deponie ab 2017 in Betrieb genommen werden soll.

Für die Ablagerung von Aushubmaterial vorgesehen: Teilansicht der Senke im Gebiet Buech in Herznach, wo die Deponie ab 2017 in Betrieb genommen werden soll.

Walter Christen

Anfang März informierte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des des Planungsverbandes Fricktal Regio, der federführenden Unternehmen und der betroffenen Gemeinden über mögliche Standorte für Aushubdeponien.

Fricktal Regio hat mit den betroffenen Gemeinden die Standorte «Buech» in Herznach sowie «Breiti» in Hornussen zur Festsetzung im kantonalen Richtplan vorgeschlagen. «Buech» zwischen Ueken und Herznach ist jedoch eine ökologische Ausgleichsfläche. Sie ist Teil des Juraparks Aargau und wird staatlich gefördert.

Im April wurde der Verein «Erhalt Buech» ins Leben gerufen mit dem Ziel, die geplante Aushubdeponie zu verhindern und den ökologischen Wert des Gebiets «Buech» zu erhalten. Mittlerweile zählt der Verein bereits über 180 Mitglieder, sagt Vereinspräsident Max Sterchi.

Infowanderung am Samstag

Am kommenden Samstag, 19. September, führt der Verein eine Informationswanderung durch, parallel zur geplanten Bannwanderung der Kulturkommission Ueken. An sechs Ständen werden die Teilnehmenden zwischen 10 und 16 Uhr über Themen wie Biodiversität, Jagd und Tiere, den Jurapark Aargau sowie die Folgen einer Deponie in diesem Gebiet informiert.

Ausserdem können verschiedene Produkte aus dem Jurapark Aargau degustiert werden. Um zu veranschaulichen, wie die geplante Deponie die Topografie der Landschaft verändern würde, wird der Verein bei schönen Wetter mithilfe einer 500 Meter langen Ballonkette das neue Höhenprofil anzeigen.

«Wir sind gegen diese Deponie, weil sich der Standort zu nahe an der Wohnzone von Ueken und Herznach und mitten im Jurapark Aargau mit schützenswerten ökologischen Ausgleichsflächen befindet», sagt Max Sterchi. Die Gegner der Deponie befürchten eine starke Lärm- und Staubbelastung durch schwere Verdichtungsmaschinen auf der Deponie sowie den Lastwagen-Verkehr. Sie rechnen mit über hundert Fahrten zur Deponie pro Tag.

Weiter stellt der Verein gewisse Zahlen im Evaluationsbericht infrage. So rechnen sie zum Beispiel – im Gegensatz zu den Initianten – nicht mit einem Anstieg des Bauvolumens im oberen Fricktal, weil gar keine weiteren Einzonungen mehr geplant oder möglich seien. Folglich stuft der Verein den Bedarf nach einer neuen Aushubdeponie weniger hoch ein.

Kritisiert wird ausserdem der Import von Aushubmaterial aus anderen Gegenden und gar aus anderen Kantonen aus wirtschaftlichen Gründen, was als Folge weitere Deponien nötig mache. Und schliesslich sei die Gemeinde Ueken als hauptbetroffene Kommune nicht in das Evaluationsverfahren miteinbezogen worden.

Zudem ist in der Zwischenzeit in Sisseln eine brachliegende Auffülldeponie reaktiviert worden, und in Rheinfelden und Kaisten werden neue Kiesabbauvorhaben umgesetzt, die mittelfristig als Auffülldeponie genutzt werden. Laut Max Sterchi dürfte sich nach heutigem Kenntnissen der Grosse Rat 2016 mit der Umzonung des «Buech» vom Kulturland in eine Deponiezone beschäftigen. Bei einer Annahme wird die Gemeindeversammlung von Herznach voraussichtlich im Winter 2016 über die Deponie abstimmen. (AZ)