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Es war eine Routine-Kontrolle, die den mutmasslichen Benzindieb letztlich überführt hat: Andreas S. hat sein berufliches und privates Umfeld offenbar raffiniert getäuscht. Seit fünf Tagen sitzt er in U-Haft.
Klar ist inzwischen, dass der ehemalige Kommandant des Kantonalen Katastrophen Einsatzelements (KKE), Andreas S., im dringenden Verdacht steht, jahrelang systematisch Benzin für private Zwecke abgezweigt zu haben. Bei einer Kontrolle hat die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz (AMB) Unregelmässigkeiten festgestellt.
Warum hat man dies nicht früher bemerkt?
«Andreas S. ist raffiniert vorgegangen, die Unregelmässigkeiten waren nicht ohne weiteres festzustellen», erklärt Balz Bruder, Leiter Kommunikation im Departement Gesundheit und Soziales (DGS). Zur Frage, wie die AMB den Unregelmässigkeiten konkret auf die Spur gekommen ist, macht Bruder mit Verweis auf das laufende Verfahren keine Angaben.
Undichte Stelle gefunden
Immerhin: Es gebe im KKE nicht nur Fahrzeuge, bei denen ein Vergleich der gefahrenen Kilometer mit dem Verbrauch direkt auffiele, so Bruder weiter. «Das KKE ist mit 380 Mitgliedern eine grosse Organisation mit einer Vielzahl von Gerätschaften.» Wo die «undichte Stelle» war, sei nicht von Anfang an klar gewesen, deshalb habe die AMB Anzeige gegen Unbekannt eingereicht.
Zwar weisen sowohl das DGS wie auch die Oberstaatsanwaltschaft auf das «laufende Verfahren» hin und vermeiden konkrete Schilderungen. Der Stellvertretende Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken spricht aber von systematischer, krimineller Energie, mit der Andreas Schmid gewirkt habe.
Andreas S. sitzt seit fünf Tagen in Untersuchungshaft und wird befragt. Zwar wird der Geständige als «kooperativ» bezeichnet, doch die Ermittler wollen vermeiden, dass Beweismaterial «verloren geht». Konkrete Ermittlungsresultate erhofft man sich von den laufenden Befragungen.
Für Andreas S. gilt die Unschuldsvermutung.