Fricktal
Adventszeit bringt Kurzweil in Fricktaler Heime

Offene Kerzenflammen sind nur in Gemeinschaftsräumen und im Beisein von Heimpersonal gestattet.

Peter Rombach
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Weihnachtlich geschmückte Foyers in Alters- und Pflegeheimen wie in der Rheinfelder Lindenstrasse. ach

Weihnachtlich geschmückte Foyers in Alters- und Pflegeheimen wie in der Rheinfelder Lindenstrasse. ach

Die Alters- und Pflegeheime im Fricktal bieten in der Adventszeit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern viel Abwechslung. Sie organisieren durchweg besinnliche wie kurzweilige Weihnachtsfeiern, an denen auch das Personal teilnimmt. Eines haben alle Heime gemeinsam: Offene Kerzenflammen in sämtlichen Zimmern sind aus Sicherheitsgründen streng verboten. In Foyers oder während Feiern, wenn Aufsichtspersonal zugegen ist, leuchten durchaus die klassischen Wachskerzen.

In Kaiseraugst leitet Gerhard Bollinger das Alters- und Pflegeheim Rinau. Eine interne Feier ist am heutigen Donnerstag vorgesehen und für flackernde Kerzen gesorgt, aber sie stehen sicherheitshalber in Gläsern. «In den einzelnen Zimmern sind sie generell verboten, um den Vorschriften der Feuerversicherung zu entsprechen.» An Heiligabend kommt die einheimische Musikgesellschaft, um betagte Mitmenschen mit weihnachtlichen Melodien zu erfreuen.

In der Lindenstrasse in Rheinfelden gab es bereits am Dienstagabend viel Feierliches. Ein Bläserquartett mit Marco Hasler, Andrea Herzog, Emil Mösch und Renald Müller trat in Aktion, man hörte Geschichten und Gebete mit Mireille Dimetto. Für die Leiterin Theres Böhi ist klar, dass im Haus ein Kerzenverbot herrscht. «Gegen elektrische Lichter gibt es nichts einzuwenden.»

Der Verein für Altersbetreuung im oberen Fricktal betreibt das Haus Klostermatte in Laufenburg unter der Leitung von Heinz Stucki. Seine Stellvertreterin Felicitas Görgner fungiert gleichzeitig als Hauswirtschaftsleiterin und freut sich schon, dass zur Weihnachtsfeier am Freitag ein Ensemble der Stadtmusik kommt. Einem Harfenspiel darf ebenso gelauscht werden wie der Ansprache des römisch-katholischen Stadtpfarrers Anthony Chukwu.

In der Adventszeit erfreuten auch Musikschule, die Werksmusik Novartis Stein und diverse Vereine in der Klostermatte. Im Speisesaal dürfen dort Kerzen während der Mahlzeiten auf den Tischen flackern. «Diese Atmosphäre wird sehr geschätzt», erzählt Felicitas Görgner. An den Weihnachtsfeiertagen können auch Angehörige eingeladen werden, die gegen Bezahlung ein Festmenü bekommen.

Motto «Stern» in der Adventszeit

Im städtischen Seniorenheim Kloos in Rheinfelden, das Franziska Buzzi leitet, war unter anderem die Novartis-Blasmusik auf Tour. Die Adventszeit steht in diesem Jahr unter dem Motto «Stern». Dazu gibt es passende Geschichten, Weihnachtsguetzli in Sternform oder gebastelte Sterne auf Tischen. Kerzen stehen in Gläsern oder im Eingangsbereich während der Bürozeiten. «Das Kerzenlicht soll in jedem Fall für Stimmung sorgen, aber nicht unbeaufsichtigt.»

Im Stadelbach ein Haus-Chor

Im Alters- und Pflegeheim Stadelbach in Möhlin sind Kerzen natürlich auch verboten. Zumal dort ein geschlossener Wohnbereich existiert, wie Heimleiterin Judith Dominguez hervorhebt. «Aber es hat heute ja wunderschöne Exemplare mit Batteriebetrieb, die täuschend echt wie Wachskerzen aussehen.» Weihnachtsfeier ist heute Donnerstag. Dabei tritt auch der «Stadi-Chor» auf, bestehend aus Mitarbeitenden sowie Gesangsbegeisterten von aussen, die den Chor gerne unterstützen. «Wir hatten in dieser Adventszeit wieder eine geballte Ladung an Aktivitäten mit musikalischen Überraschungen», strahlt Judith Dominguez vor lauter Freude.

Resümee aus der Umfrage der az Aargauer Zeitung unter den Alters- und Pflegeheimen im Fricktal: Sicherheit und damit Brandschutz geniesst in der Advents- und Weihnachtszeit hohe Priorität, damit es zu keinem Unglück wegen brennender Tannenkränze oder geschmückter Christbäume kommt. Die elektrische Beleuchtungstechnik ist auf dem Vormarsch, doch sorgt sich das Heimpersonal auch darum, dass heimelig wirkendes Kerzenflackern nicht gänzlich verbannt wird und die Seniorinnen und Senioren an frühere Zeiten im Familienkreis erinnert.