Auf dem Kornberg fand das erste Offroad Dragrace statt
Ohrenbetäubender Motorenlärm, Benzingeruch, Geschwindigkeiten bis 120 Kilometer pro Stunde und Erde, die meterhoch in die Luft wirbelte. Das erste Offroad Dragrace in Herznach war ein Spektakel für die Zuschauerinnen und Zuschauer.
«Mir gefällt der Adrenalinkick, die Freiheit und das Zusammenspiel zwischen Natur und Technik», sagte Jessica Weder. Die 24-Jährige ist aus dem thurgauischen Kaltenbach auf den Kornberg gereist und die einzige Frau im Fahrerfeld. Die ehemalige Motocross-Sportlerin nimmt seit drei Jahren rund fünf Mal jährlich an Dragrace-Rennen teil und klassiert sich meistens im Mittelfeld. «Wir sind wie eine Familie», beschreibt sie die Dragrace-Szene.
Neben Jessica Weder waren 70 weitere Fahrer am Start. Nach dem Startsignal gab es für die Teilnehmer nur noch ein Thema: Gas geben. Dragrace bedeutet Beschleunigungsrennen und es geht nur darum, die 80 Meter so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Immer zwei Fahrer starten gegeneinander; die Strecke wird zwei Mal absolviert, wobei die Fahrer nach dem ersten Lauf die Seiten wechseln. Nach der Qualifikation am Samstag wurde am Sonntag im K.o-System gefahren. Die Teilnehmer waren in zwei Kategorien – bis 750 ccm und ab 750 ccm - aufgeteilt. Nach dem ersten Lauf haben die Fahrer laut Reglement zwei Minuten Zeit, um wieder rennbereit zu sein.
André Riner aus Ueken vom Verein Motorsportfreunde: «Es kann sein, dass für einige Fahrer die Hitze zum Problem wird, weil die Grundwärme zu hoch ist und die Motorräder dann nicht mehr anspringen.»
Die Teilnehmer im Alter von 18 bis 65 Jahren kommen aus der ganzen Schweiz. «Wir freuen uns über die Anzahl der Startenden. Für die erste Durchführung ist das eine gute Anzahl», so André Riner. Der Verein Motorsportfreunde, welcher das Beschleunigungs-Spektakel organisierte, zählt rund 20 Mitglieder, die vor allem in den Gemeinden Wölflinswil, Oberhof, Wittnau und Gipf-Oberfrick wohnen. Drei von ihnen nahmen auch als Fahrer am Rennen teil. «Von der ersten Idee bis zum heutigen Tag sind rund zwei Jahre vergangen», so André Riner, der sich freute, als am Samstag die ersten Motoren aufheulten und es nach der langen Vorbereitungsphase endlich ernst galt.
Eine Woche hat der Verein auf dem Kornberg intensiv gearbeitet, um alle Zelte aufzustellen, die Strecke vorzubereiten sowie Wasser und Strom anzuschliessen. «Das Land wurde uns von Gemeinderat Hansruedi Rubin zur Verfügung gestellt. Er findet das Dragrace eine gute Sache.» Geplant ist, das Rennen in zwei Jahren wieder durchzuführen. Dann sollen noch weitere Kategorien angeboten werden.
In der Kategorie bis 750ccm heisst der Sieger Martin Embacher. Er setzte sich im Final gegen Guido Schmid durch. Im Halbfinale ausgeschieden sind Kevin Aeby und Willi Güntensperger. In der Kategorie Open heisst der Sieger Giuseppe Zollet. Er gewann vor Kasper Kromer, Nino Keiser und Tim Müller.