In Zeiningen stellt die Post auf eine Agenturlösung um – in Wegenstetten führt sie Gespräche mit der Gemeinde.
Ein letztes Mal Schlange stehen in der Poststelle Zeiningen. Der Andrang am Freitag war gross. «Protestzahlungen machen», nannte es ein Kunde. Und ein anderer wetterte: «Bald sind alle Poststellen im Tal geschlossen und wir müssen nach Möhlin oder Rheinfelden.»
Der Grund für den Unmut: Ab morgen Montag haben die Zeininger keine Poststelle mehr, sondern eine Postagentur im Volg-Laden. «Die Post hat damit schweizweit gute Erfahrungen gemacht», sagt Paula Liechti, Leiterin des Poststellengebiets Rheinfelden. Für die Kunden – «gerade für jene, die berufstätig sind» – sei die Agentur ein Vorteil, so Liechti. «Ausser am Sonntag ist der Volg und damit die Agentur täglich von 6 bis 20 Uhr geöffnet.»
Auch die Dienstleistungen blieben fast dieselben. «Die Kunden können einzig keine grossen Bargeldbeträge beziehen und gewisse Spezialsendungen nicht in der Agentur abholen», erklärt Liechti. Keine Änderungen gibt es in Sachen Post-Zustellung. «Diese erfolgt schon jetzt von Möhlin aus», so Liechti.
Die Umwandlung der Poststelle erfolgt laut Paula Liechti aus wirtschaftlichen Gründen. Die Nachfrage und die Anzahl der Kunden seien rückläufig, der Betrieb habe sich schlicht nicht mehr gelohnt.
Zuletzt arbeiteten zwei Personen in der Poststelle Zeiningen. «In den letzten beiden Jahren wurde die Poststelle interimistisch besetzt – davon die letzten sieben Monate von Urs Kägi», erklärt Liechti. Er wird anschliessend in Rheinfelden arbeiten. Die Mitarbeiterin, Brigitte Lü-
thi, gehe vorzeitig in Pension. Die Volg-Mitarbeiterinnen, welche die Dienstleistungen künftig ausführen, werden von der Post geschult.
In Zuzgen betreibt die Post weiterhin den Hausservice, der laut Liechti gut genutzt wird. Gleiches gilt für Hellikon. Und wie sieht die Zukunft in Wegenstetten aus, wo sich nun noch die einzige Poststelle im Wegenstettertal befindet? «Bezüglich Postangebot in Wegenstetten haben wir mit der Gemeinde ebenfalls Gespräche geführt. Wir gehen davon aus, dass wir die Öffentlichkeit in Absprache mit der Gemeinde bis Ende Juli über die Ergebnisse informieren können. Weitere Angaben sind daher zurzeit nicht möglich», so Liechti.