Sascha Müller stösst das Kippen-Littering sauer auf. In einer Sammelaktion säuberte er den Bahnhof Augarten von weggeworfenen Zigarettenstummeln. Teilweise erntet er dafür Häme auf Facebook.
Sascha Müller hat dem Littering durch Zigarettenstummel den Kampf angesagt. Am Sonntagmorgen sammelte er im Bahnhof Augarten in Rheinfelden auf einer Fläche von zweieinhalb Quadratmetern die weggeworfenen Glimmstängel ein. Nur 30 Minuten lang musste er sich bücken, um eine 1,5-Liter-Flasche zu füllen, wie «20 Minuten» berichtete.
Müller stösst sauer auf, dass so manch einer das Rauchverbot im Bahnhof Augarten ignoriere. Schlimmer sei jedoch, dass die Raucher den Glimmstängel einfache in die freie Natur werfen. «Das nervt mich ungemein. Das ist Sondermüll. Die giftigen Stoffe ziehen in den Boden ein und belasten diesen», sagt er.
Um ein Zeichen gegen die Umweltverschmutzung zu setzen, bat er in der Facebook-Gruppe «Du bisch von Rhyfälde wenn» die Mitglieder um Unterstützung, «den hochgiftigen Sondermüll» im Bahnhof Augarten einzusammeln. Doch Helfer fand er keine. «Als ich alleine sammeln musste, war ich enttäuscht, dass niemand meinem Aufruf gefolgt war», so Müller.
Echauffiert hat sich Müller darüber, dass im Vorfeld der Aktion einige User seinen Aufruf für nicht ganz voll nahmen. «Ich wurde teilweise als Hobbyloser beschimpft», sagt er. «De hett Hobbys», lautet etwa ein spöttischer Kommentar eines Users. Und ein zweiter schreibt, dass er dann auch gleich noch jedes Papierchen von einem Schoggistängeli mitnehmen solle.
Nachdem er jedoch dann die Aktion durchgezogen hat, habe er viel Zuspruch auf Facebook erhalten, so Müller. «Gueti Aktion, Respäkt», heisst es etwa in der Gruppe von einem User.
«Das motiviert einen dann natürlich schon, weitere solcher Aktionen durchzuführen», so Müller, der nachschiebt, dass ihm bereits drei Personen für die nächste Kippen-Sammlung ihre Hilfe angeboten haben. «Wenn jeder Einwohner von Rheinfelden sich an dieser Aktion beteiligen würde, könnte eine beachtliche Fläche gesäubert werden», so Müller.
Nach seiner Sammelaktion hat Müller die mit Kippen gefüllte Flasche an der Stelle der Reinigungsaktion mit Kabelbindern fixiert. «Ich wollte ein Mahnmal dort lassen, um weitere Raucher davon abzuhalten, ihre Kippen dort wegzuwerfen.»