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Die Aargauer Jugend-Brass-Band überzeugte bei ihren Schlusskonzerten in Künten und Hellikon. Nur gerade eine Woche bereiteten sich die 54 Musikerinnen und Musiker auf die Konzerte vor. Auch Gastdirigent Frédéric Théodoloz war zufrieden.
Ein zusammengewürfelter Haufen von 54 zielorientierten Jugendlichen aus dem Aargau liess sich innert einer Woche zu einem auf erstaunlich hohem Niveau musizierenden Klangkörper formen: die Aargauer Jugend- Brass-Band. Bei ihren Schlusskonzerten in Hellikon und in der Mehrzweckhalle von Künten brachte sie das Publikum am Wochenende in Wallung.
Meisterleistung mit Meisterstück
Geradezu abrupt und erschreckt endete das Stimmengewirr im Konzertsaal in Hellikon und das Publikum richtete den Blick überrascht in Richtung Bühne, wo ein durchschlagender und tongewaltiger Auftakt mit einer mitreissenden, leidenschaftlichen Dynamik für Beachtung sorgte.
Schliesslich glitt die energische Eröffnung in beruhigende harmonische Klänge über, verziert mit melodischen und tonsicheren solistischen Intermezzi.
«Vitae Aeternum» liess das Publikum in einen Begeisterungssturm ausbrechen: Die 29-köpfige A-Formation der Aargauer Jugend-Brass-Band (AJBB) hatte mit diesem Meisterstück eine Meisterleistung geboten.
Das hochgesteckte Ziel, das die Jugendlichen innert nur einer Woche im Musiklager Herzberg auf der Staffelegg zusammen erreicht hatten, lässt manchen Musikverein neidisch werden. Das Abschlusskonzert in Hellikon offenbarte eine kompakte und gestaltungsfreudige Formation mit hoch motivierten, tonsicheren und virtuosen Solisten.
Viel persönliches Engagement
«Die Jugendlichen wollen nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden», bekräftigte René Bolliger, Vizepräsident des Vorstandes gegenüber der az.
Neben dem persönlichen Engagement der wochenlangen Vorbereitung schlagen für die Jugendlichen im Alter von 12 bis 26 Jahren auch noch 350 Franken Lagerbeitrag und vielmals der Einsatz einer Ferienwoche zu Buche.
Das Musiklager, welches auf Sponsoren- und Gönnerbeiträge angewiesen ist und vom Kanton Aargau über Swisslos unterstützt wird, kostet rund 50 000 Franken. Der Einstieg erfolgt in die B-Formation über eine Aufnahmeprüfung. Sieben Registerlehrer und zwei namhafte Gastdirigenten engagierten sich diesmal für die Jugendlichen, darunter zehn Fricktaler.
Das Schlussergebnis durfte sich hören lassen. Trotz Sprachbarriere trieb Frédéric Théodoloz, preisgekrönter Posaunist und Dirigent der Brass-Band Fribourg, die A-Formation auf souveräne und charmante Art zu Höchstleistungen an.
Neben typischer Brass-Band-Literatur offerierte das Korps das verträumte, melancholische Seemannslied «Water is wide», machte Stimmung mit der spassigen und swingenden Einlage «Music to watch Girls by» und brillierte mit einem Marsch sowie einer böhmischen Polka.
Zweifellos streben die 25 Mitglieder der B-Formation das Musizieren in diesem aufgestellten Team an. Sie sind auf dem besten Weg, was sie mit der Präsentation ihrer sieben anspruchsvollen, vielfältigen und sehr gut gelungenen Darbietungen unter Beweis stellten. Mit sichtlichem persönlichen Engagement lockte der Berufsdirigent und Musikpädagoge Peter Danzeisen die Jugendlichen aus den Reserven und legte den Grundstein für einen fantastischen Konzertabend.