Startseite
Aargau
Fricktal
Das alte Grundbuchamt soll saniert und mit einem eingeschossigen Anbau ergänzt werden. Die Umbaupläne des Gemeinderates passen jedoch nicht allen. An der Gemeindeversammlung vom 28. November wird über das Vorhaben entschieden.
«Wir müssen aufpassen, dass wir nicht ewig nur planen, sondern auch umsetzen. Laufenburg soll sich entwickeln.» Damit gab der Laufenburger Stadtammann Herbert Weiss seiner Hoffnung Ausdruck, dass eine über 20 Jahre dauernde Diskussion und Planerei rund um das alte Laufenburger Grundbuchamt endlich zu Ende geht.
Für 5 Millionen Franken soll das Gebäude saniert und laut Architekt Yves Stump «mit einem eingeschossigen Anbau versehen werden, der sich in das Altstadtbild wunderbar integriert.»
Das Vorhaben, über das die Gemeindeversammlung am 28. November zu entscheiden hat, weist eine gewisse Dringlichkeit auf. Der Gemeindeverband des Bezirks Laufenburg möchte die erweiterte und sanierte Liegenschaft mieten.
«Wenn er hier nicht baldmöglichst einziehen kann, geht er woanders hin», so Herbert Weiss an der Orientierungsveranstaltung von Dienstagabend. «Das ist keine Drohung, sondern einfach eine Tatsache.»
Das Grundbuchamt in Wohnungen umzubauen, sei zu teuer und auch hinsichtlich möglicher Mieter zu unsicher, wurde vonseiten Behörde eine im Städtli herrschende Diskussion aufgegriffen. Die 5 Millionen Franken würden nicht über Steuergelder finanziert, sagte Stadtrat Thomas Argast. «Ebenso muss der Steuerfuss dadurch nicht erhöht werden.»
An jährlicher Miete vom Gemeindeverband sei mit rund 230 000 Franken zu rechnen. «Wir schliessen mit dem Gemeindeverband einen Mietvertrag auf zehn Jahre ab. Wenn das nicht gegeben ist, dann bauen wir nicht.»
Die deutliche Kreditüberschreitung beim Stadthallenbau habe bei ihm einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, bemerkte ein Votant. Er appellierte deshalb an Gemeinderat und Architekt, beim Grundbuchamt die Bausumme von 5 Millionen Franken dringend einzuhalten.
«Das Grundbuchamt wird keine zweite Stadthalle», beruhigte Thomas Argast und betonte, dass eine klare Kostenkontrolle stattfinden und mit den Architekten Stump & Schibli diesbezüglich sogar ein Vertrag abgeschlossen werde.
«Das Grundbuchamt ist historisch nicht wertvoll, sondern einfach ein altes Haus, das abgerissen werden sollte. Anschliessend sollten Genossenschaftswohnungen erstellt werden», machte ein Laufenburger seinen Unwillen über das geplante Vorhaben deutlich.
Wenn der Gemeindeverband schon motiviert sei, hierher zu kommen, dann soll jetzt auch das alte Grundbuchamt bereitgemacht werden, hielt ein Versammlungsteilnehmer dem Abrissaufruf entgegen. «Sonst stirbt Laufenburg irgendwann ganz aus.»
Ein weiterer Redner lobt das nun vorgesehene Sanierungs- und Anbauvorhaben: «Es hat sich gegenüber dem ersten Projekt von 2009 massiv verbessert.» Mehrere Votanten bemängelten, dass beim Anbau keine Vordächer vorgesehen seien. Dadurch würde die Fassade schon innert kürzester Zeit witterungsbedingt verschmutzt.
Architekt Yves Stump erklärte dazu, dass die enge Faltdachkonstruktion dies erschwere. Der Stadtrat fügte an, dass das Anbringen von Vordächern noch geprüft werde.
Ob die Zeit der reinen Planungen beim alten Grundbuchamt nun vorbei ist, wird sich an der kommenden Gmeind zeigen.
Die Gemeindeversammlung findet am 28. November, 20 Uhr in der Stadthalle Laufenburg statt.