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33 neue Bäume säumen den Weg an der Kantonsstrasse von Wittnau nach Gipf-Oberfrick.
Fast schon etwas verloren, wirkten die 13 Hagebuchen, welche die Kantonsstrasse zwischen dem Wittnauer Brügglihof und dem Ortseingang von Gipf-Oberfrick zierten. Nun haben die Hagebuchen Gesellschaft erhalten. Auf Anliegen der Gemeinde hat der Kanton zusammen mit der Naef Landschaftsarchitekten GmbH den Leerraum zwischen den Hagebuchen über eine Strecke von rund einem Kilometer mit 33 klimaresistenten Bäumen versehen.
Vier Mitarbeiter waren über einen Zeitraum von rund drei Tagen mit der Pflanzaktion beschäftigt. Bei den gesetzten Bäumen handelt es sich um robuste Gehölzarten, welche die harten Bedingungen entlang von Strassen wie Hitze, Verunreinigungen, Salz und Trockenheit gut ertragen, erklärt Landschaftsarchitekt Felix Naef. «Es ist ein Pilotprojekt, weil wir neun verschiedene Baumarten nebeneinander gepflanzt haben. Damit haben wir nun einen direkten Vergleich, wie sich die neun verschiedenen Baumarten unter gleichen Bedingungen entwickeln», sagt er. «Eine spezielle Vielfalt an Bäumen mit einer hohen Biodiversität», schiebt er nach.
Gemeindeammann Regine Leutwyler freut sich über den schmucken und naturnahen Weg zum Dorf, der «ästhetische Akzente» in der Landschaft setzt. So würde mit dem Wachstum über die Jahre hinweg, wenn sich die Kronen der Bäume langsam schliessen, eine «schöne und wertvolle Halballee» entstehen.
Für die Projekt- und Baumkosten kommen die Gemeinde und der Jurapark Aargau mit rund 25000 Franken auf. Ebenso steuert der Fonds Landschaft Schweiz einen Beitrag bei. Die Pflanzkosten und die Pflege der Bäume übernimmt der Kanton.
Die meisten der Baumarten haben ihren Ursprung im Mittelmeerraum, erklärt Naef. So seien etwa die Gehölze Speierling und Elsbeeren von den Römern wegen ihrer Früchte und des wertvollen Holzes schon vor langer Zeit bei eingeführt worden. Hingegen habe sich auf natürliche Art und Weise die Flaumeiche im Aargau etabliert. «Sie wächst auf den Jurakreten an trockenen Standorten», sagt Naef.
Zwei weitere Mittelmeerbaumarten, die gesetzt wurden, sind der Schneeballblättrige und der Französische Ahorn. «Das natürliche Ausbreitungsgebiet des Schneeballblättrigen Ahorn liegt bereits heute bei Aarau, wohingegen der Französische Ahorn erst bis Biel in den Jurawäldern anzutreffen ist», sagt Naef. Wichtig sei es auch gewesen, Baumarten zu wählen, deren Wurzelwerk sich nicht seitwärts ausdehnt, sondern nach unten verläuft. «So besteht kein Risiko, dass es zu Strassenschäden kommt», sagt Naef.
Die Gemeinde Gipf-Oberfrick verfolgt seit 2019 ein Projekt, mit dem Ziel, mindestens einmal im Jahr eine Pflanzaktion vorzunehmen. Dieses Jahr ist bereits eine Halballee im Gebiet Oberebnet mit 17 Hopfenbuchen entstanden. Eine zweite Anpflanzung gab es kürzlich entlang des sanierten Maiwegs und des Freudackerwegs. 15 Lindenbäume und Baumhasel markieren dort den Übergang vom Landwirtschaftsland in das Baugebiet. Für die Halballee entlang der Kantonsstrasse plant die Gemeinde, die verschiedenen Gehölze zu beschildern, damit die Spaziergänger erfahren, um welchen Baum es sich handelt.