Wegenstetten
238 Kilo schwer: 14-Jähriger züchtet orangen Koloss

Andri Schreiber aus Wegenstetten landet an der Schweizer Meisterschaft im Kürbiswiegen auf Rang 7.

Dennis Kalt
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Bei seiner dritten Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft im Kürbiswiegen knackte Andri Schreiber erstmals die 200-Kilogramm-Marke mit seiner Frucht.

Bei seiner dritten Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft im Kürbiswiegen knackte Andri Schreiber erstmals die 200-Kilogramm-Marke mit seiner Frucht.

Dennis Kalt

Ach du dickes Ding – wer derzeit auf dem Buchmatthof von Familie Schreiber in Wegenstetten Halt macht, der dürfte sich beim Anblick dieses Kürbisses die Augen reiben. Er bringt satte 238,4 Kilogramm auf die Waage und ist so gross wie ein Traktorreifen.

Andri Schreiber, 14, hat ihn mit seiner Familie gezüchtet. Mit dem Riesenbrocken landete er an der Schweizer Meisterschaft im Kürbiswiegen in Jona SG auf dem siebten Rang – als einziger Aargauer Teilnehmer darf er sich nun offiziell damit rühmen, den schwersten im Kanton zu haben.

Andri Schreiber verhehlt nicht, dass er vor der Ankunft in Jona etwas angespannt war. Schliesslich frage man sich schon, was die Konkurrenz so zu bieten habe. Mit dem Gewicht sei er zufrieden gewesen. «Es war die dritte Teilnahme; zum ersten Mal bin ich über 200 ­Kilogramm gekommen», sagt er.

Zum Gewicht der Siegerfrucht – 401 Kilogramm – eines Züchters aus Belmont-sur-Lausanne VD fehlten dann aber doch noch über drei Zentner. «Rund um den Genfersee gibt es mehr Sonnenstunden; aus dieser Region haben die Teilnehmer einen Vorteil», sagt Andris Vater Daniel.

So ist denn auch die Grösse der Frucht in erster Linie vom Wetter abhängig. «Es braucht viel Sonne, aber nicht zu viel», sagt Andri Schreiber. Sonst könne der Kürbis zu schnell wachsen und Risse bekommen. So hat er denn auch in Hitzeperioden des Öfteren ein helles Leintuch über den Kürbis gelegt.

Kürbis mit dem Viehwagen nach Jona transportiert

Matchentscheidend ist auch die Wasserzufuhr. «In seinem stärksten Wachstum braucht er täglich bis zu 100 Liter», sagt Daniel Schreiber. «Bekommt er jedoch zu viel Wasser, fängt er an zu faulen. Dementsprechend haben Schreibers auch den Kürbis per Schlauch samt Wasserzähler bewässert.

Heikel war der Moment, als Daniel Schreiber den Kürbis für den Transport mit dem Traktor aus der Erde gehievt hat. «Wenn er runterfällt, dann wars das.» Transportiert nach Jona haben Schreibers die Frucht in einem Viehwagen. Zweimal haben sie unterwegs Halt gemacht, um sich zu vergewissern, dass der Kürbis noch richtig fest in den Seilen sitzt.

«Wenn er zu rollen beginnt und ein Loch bekommt, wird er zum Wiegen nicht mehr zugelassen», sagt Daniel Schreiber. Denn so könne es ja sein, dass man durch ein kleines Loch das Gewicht der Frucht manipuliere, indem man durch dieses Wasser reinlaufen lasse.

Lange wird der Kürbis aber nicht mehr ganz bleiben. So soll aus ihm – teilweise – eine Suppe gemacht und aus seinen Samen möglicherweise im Frühjahr 2021 der nächste Brummer gezogen werden.