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Letztes Jahr erhielt Cutter Kaya Inan seinen ersten Schweizer Filmpreis für «Above and Below». Dieses Jahr doppelt er mit «Cahier africain» nach.
«Es ist verrückt», sagt der Wohler Filmschneider Kaya Inan. «Ich kann es noch kaum fassen!» Eine Nomination für den Schweizer Filmpreis sei eine grosse Ehre. Ihn auch zu erhalten, sei unglaublich. «Dass die Filmakademie mir gleich zweimal in Folge einen für meine Arbeit verliehen hat ... Ich bin überglücklich!»
Vor allem freut es den 33-Jährigen, der heute in Stuttgart wohnt, dass der Dokumentarfilm «Cahier africain» so noch mehr Aufmerksamkeit erhält. «Es geht um sehr starke Frauen. Es freut mich extrem, dass sie gewürdigt werden.» Im Film geht es um ein real existierendes Heft, in dem mutige Zeugenaussagen von 300 zentralafrikanischen Frauen und Mädchen aufgelistet sind. Sie offenbarten, was ihnen im Oktober 2002 im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen von kongolesischen Söldnern angetan worden ist.
Neben dem besten Schnitt wurde «Cahier africain» auch als bester Dokumentarfilm 2017 ausgezeichnet. «Ich habe mit Regisseurin Heidi Specogna und den anderen Beteiligten nach der Preisverleihung am Freitag gefeiert. Der Tag ist für mich unvergesslich.»
Mittlerweile hat Inan seine Arbeit am neuen grossen Schweizer Film «Papa Moll» in Berlin abgeschlossen. Jetzt arbeitet er in Stuttgart am Spielfilm «In den Gängen» des jungen Regisseurs Thomas Stuber. «Es geht ums Arbeiten, quasi ein Denkmal an die Arbeit, ist aber keine Dokumentation, sondern ein Spielfilm. Er handelt von Hubstaplerfahrern», verrät Kaya Inan schmunzelnd. Ambitionen auf einen dritten Schweizer Filmpreis hat er nicht. «Ich finde, wir haben so viel Arbeit in ‹Cahier africain› gesteckt, dass wir das erst mal geniessen sollten, alles andere werden wir sehen.»