Die IBW lancieren zum 125-Jahr-Jubiläum ein eigenes Erfrischungsgetränk mit echtem Wohler Stroharoma.
Hat man die Flasche erst einmal angesetzt, kann man fast nicht mehr aufhören zu trinken. Frisch aus dem Kühlschrank genossen, löscht das Wohler Strohwasser nicht nur den Durst, es weckt auch die Lebensgeister mit seiner Mischung aus Grüntee-Extrakt, Zitronensäure und Stroharoma. Ja, richtig gelesen. Das Wohler Strohwasser heisst nicht nur so, es riecht und schmeckt auch nach frischem Stroh. Ein Geschmack, der an Sommerferien, Heuete und Picknicks auf freiem Felde erinnert. Die zündende Idee mit dem Stroharoma erhielt Peter Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung der IB Wohlen AG, denn auch bei einem Spaziergang über Land.
«Meine Frau sagte, typisch für Wohlen sei doch das Stroh. Sie könne sich noch erinnern, wie sie als Kind die noch grünen Halme gekaut hätte und wie erfrischend das gewesen sei.» Auf genau diesen Hinweis hatte Lehmann gewartet. Seit er vor 20 Jahren zum ersten Mal die Wohler Quellfassung im Niesenberg betreten hat, wollte er diese «einzige begehbare Quelle, ein Juwel im Besitz der IBW», wie er den magischen Ort beschreibt, den Wohlern auf spezielle Art näher bringen. Als dann die Planung für die Feierlichkeiten zum 125-Jahr-Jubiläum der IBW losging, studierte Lehmann wieder an seiner Wasseridee herum. Die Bemerkung seiner Frau war dann der Auslöser für das Unternehmen «Strohwasser».
Lehmann bestellte sich ein Destilliergerät und begann, Stroh zu destillieren, um das Niesenbergwasser damit zu versetzen. «Das Destillat roch am Anfang noch viel zu streng», erinnert sich der IBW-Chef, «aber auf Empfehlung von Schüwo-Geschäftsleiter Urs Schürmann nahm ich Kontakt auf mit der Creative Food and Beverage Company in Wabern, einem Start-up-Unternehmen, das sich auf solche Entwicklungen, auch in kleinen Mengen, spezialisiert hat.» Der Chef des Unternehmens war von der Idee eines «Strohwassers» begeistert. Er schlug vor, das Stroharoma mit der belebenden Wirkung von Grüntee und Zitrone zu verbinden und das Ganze mit wenig Zucker und Kohlensäure aufzupeppen.
Nach mehreren Versuchsreihen, die von den Mitarbeitern der IBW immer wieder degustiert und bewertet wurden, konnte das erste, offizielle 33-cl-Fläschchen mit der Etikette «Wohler Stroh Wasser» am 17. April in einer IBW-Geschäftssitzung geöffnet werden. 3000 Liter Quellwasser sind nun in 5000 Flaschen abgefüllt und werden in diesem Jubiläumsjahr an die IBW-Kundschaft verschenkt. In jedem Geschenkkarton, erhältlich im IBW-Shop, steckt eine Bewertungs- und Wettbewerbskarte. Wer das Getränk beurteilt, nimmt gleichzeitig an einer Verlosung teil.
«Wir wollen als IBW ja nicht in den Getränkemarkt einsteigen», sagt Peter Lehmann, «aber wenn das Strohwasser gut bei den Leuten ankommt, dann lassen wir es gerne in grösseren Mengen produzieren und von einem Getränkelieferanten vertreiben.» Das Niesenbergwasser sei von sehr guter Qualität, so Lehmann, zwar kein Mineralwasser, aber in etwa zu vergleichen mit Henniez. Wer weiss, vielleicht wird aus dieser Strohidee ja ab nächstem Jahr ein neuer Wohler Exportschlager.
Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Pfyffer blickte an der Jahresinformation «ibw persönlich» auf ein Geschäftsjahr zurück, das von aussergewöhnlichen Witterungsverhältnissen und hohen Investitionen geprägt war. Die milden Wintermonate wirkten sich auf die Nachfrage nach Erdgas aus. Der Absatz sank um 6,2 Prozent auf 134,2 Millionen Kilowattstunden. Der Stromverkauf entsprach mit 70,3 Millionen Kilowattstunden (+0,4 %) ungefähr dem Wert des Vorjahres. Der Wasserabsatz blieb mit 1,6 Millionen Kubikmetern (+1,9 %) auf hohem Niveau. Trotz der langen Trockenheitsphase konnte die Wohler Bevölkerung jederzeit mit genügend Wasser versorgt werden. Nachdem die Wasserpreise per 1. Januar 2018 erstmals seit zwanzig Jahren angepasst wurden und wieder kostendeckend sind, resultierte gegenüber dem Vorjahr ein Mehrertrag.
Die Brutto-Investitionen der IBW stiegen 2018 um 32% auf 8,6 Millionen Franken. Dies ist insbesondere auf einen erhöhten Aufwand zur Bekämpfung von Wasserverlusten zurückzuführen. Diese konnten um rund 30% gesenkt werden. Im Herbst musste wegen der Bauarbeiten am A1-Zubringer in Lenzburg zudem die Wassertransportleitung auf einer Länge von rund 600 Metern umgelegt werden. Die IBW investierten auch 2018 in eigene Energieerzeugungsanlagen, wie etwa die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schüwo-Parks. Insgesamt überschritt der Betriebsertrag im Vorjahr erstmals die Schwelle von 40 Mio. Franken. Das konsolidierte Jahresergebnis betrug 1,17 Mio. Franken. Die Gemeinde Wohlen profitiert von einer Dividende in Höhe von 1 Mio. Franken; die Aufträge an das lokale Gewerbe stiegen auf den Rekordwert von 5,2 Mio. Franken (+33 %). (az)