Nach fünf Jahren Unterbruch dürfen sich die Schülerinnen und Schüler und ganz Wohlen wieder auf ein Jugendfest freuen. Dieses findet in knapp drei Wochen neu im Gebiet Badi, Schüwo-Park und Niedermatten statt.
Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, seit sich Wohlens Bevölkerung und die ganze Schülerschaft am traditionellen Jugendfest erfreuen konnte. Fünf Jahre sind seit der letzten Veranstaltung 2017 verstrichen. Geplant war die nächste Auflage dann im gewohnten Dreijahresrhythmus 2020. Aber dann machte die Pandemie alles zunichte. Und sorgte für eine zweimalige Verschiebung.
Doch nun ist alles bereit für ein tolles Wohler Jugendfest 2022 unter dem filmischen Motto «Wohlywood». Dieses steigt vom 24. bis 26. Juni. An einem komplett anderen Ort als bisher. Statt im Dorfzentrum im Gebiet ums Hofmatten-Areal, Merkur-Areal, Kirchenplatz, Sternenplatz und Steingasse findet es neu beim Schüwo-Park, der Badi und der Sportanlage Niedermatten statt. Dies war bereits seit einiger Zeit bekannt. Nun kann das OK mit den Infos zu den Aktivitäten aufwarten.
Erstmals in der Geschichte wird das Fest gemeinsam von der Gemeinde und der Schule auf die Beine gestellt. In der 18-köpfigen Organisation ist unter anderen Paul Huwiler als OK-Präsident seitens Gemeinde zuständig, Paul Bitschnau als OK-Präsident seitens der Schule und Anita Amsler für die Festbeizli.
«Es ist eine neue Ausgangslage, weil nun auch die Gemeinde in der Verantwortung steht. Früher profitierte man von der Schule, die das Fest organisatorisch einfach so ‹hinklöpfte›, nun ist es ein gemeinsames Werk», sagt Ex-Gemeinderat Huwiler. Den neuen Standort finde er cool, denn er biete sehr viel mehr Möglichkeiten. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit den ansässigen Vereinen.
Das Programm des Jugendfestes ist reich befrachtet. Das freut speziell den Präsidenten der Schulleiter-Konferenz Paul Bitschnau, der rund 2200 Schülerinnen und Schüler sowie 450 Schulmitarbeitenden vorsteht. «Ich bin extrem erfreut, dass es rund 60 Spielaktivitäten der Schülerschaft gibt. Das sind doppelt bis dreimal so viele wie früher», sagt er.
Los geht das Jugendfest am Freitagnachmittag mit den Schülerstafetten in den Niedermatten, begleitet von einem Beachvolleyturnier und einer Bootsstafette in der Badi. «Wir bieten ausserdem am Freitag- und Samstagabend zwei Musikblöcke in der Schüwo-Park-Halle», erläutert Bitschnau. Als Musikacts fungieren Schweizer Bands und Künstler wie LCone, Mimiks, Dachs oder Arise.
Weitere attraktive Programmpunkte sind der grosse Eröffnungsakt am Samstagmorgen, der Kindergarten-Umzug, Auftritte der Synchronschwimmerinnen der «Limmatnixen», Prominenten-Fussballmatches des FC Wohlen und der Lunapark. Ausserdem findet am Samstag und Sonntag die 1. Meisterschaftsrunde der Swiss Beach Soccer League im Schüwo-Park statt.
Selbstverständlich ist auch das kulinarische Angebot an Beizli und Bars ergiebig. 20 Wohler Vereine machen heuer mit. Auch das sind so viele wie noch nie an einem Jugendfest. Anita Amsler erklärt:
«Die Beizli befinden sich hauptsächlich in der Badi und sind mit den dortigen Spielen gut durchmischt. Das ist eine Bereicherung im Vergleich zur Steingasse, wo sich alle an einem Ort konzentrierten.»
Bezüglich Nachhaltigkeit arbeitet das Wohler Jugendfest im Gastrobereich mit dem Mehrweg-System von Rent a Cup. Das bedeutet einen Depotbetrag von 2 Franken pro Becher, Teller, Messer, Gabel und Getränkebehältern (PET, Alu, Glas).
«Es kann also sein, dass man zusätzlich zum Essen und Trinken bis zu 10 Franken Depot bezahlt. Dieses erhält man aber bei der Rückgabe an den Verpflegungsständen wieder zurück», sagt Anita Amsler. Sie empfiehlt deshalb, genügend Bargeld dabei zu haben. Die Art der Bezahlung (Twint etc.) sei den jeweiligen Ständen überlassen.
Der neue Standort ist für die Vereine aber auch eine grössere logistische Herausforderung. «Schon am Sonntagmittag muss die Badi wieder so hergerichtet sein wie gewohnt, damit sie für den regulären Betrieb wieder geöffnet werden kann», sagt Paul Huwiler. Davor wird sie ab Donnerstag, 23. Juni, um 12 Uhr für Badegäste geschlossen. Der Aufwand der Organisation des Jugendfests sei stark gestiegen, auch, aber nicht nur wegen des neuen Standorts.
«Im Vergleich zu früher gibt es zusätzliche Auflagen, nötige Bewilligungen und einiges mehr. Der Aufwand im Bereich Sicherheit ist deutlich höher beispielsweise», erklärt Huwiler. Das Budget der Gemeinde beträgt 120'000 Franken, hinzu kommen Zuwendungen von anderen Organisationen.
Mit der Premiere ausserhalb des Dorfkerns gehen die Organisierenden neue Wege. Wird das auf den Charakter und die Stimmung am Jugendfest abfärben? Paul Bitschnau meint dazu: «Wir hoffen schon, dass am neuen Ort der Dorffestcharakter erhalten bleibt. Im musikalischen Bereich wird die Akustik mit der Bühne in der Eishalle sicher besser sein als auf dem Kirchenplatz.» Im Nachgang des Jugendfests wird es eine Auswertung bezüglich des Standorts geben, auch mit Einbezug der Erfahrungen der Vereine und ihren Beizli.