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Der neue Bushof und die Umgestaltung des Bahnhofplatzes Wohlen sind auf Kurs. Die ersten Buskanten können bereits angefahren werden. Ab März folgt die vierte und letzte Bauphase – dafür müssen die Bushaltestellen aber nochmals verlegt werden.
Anfang September sollen der neue Wohler Bushof und der umgestaltete Bahnhofplatz eröffnet werden können. Die Bauarbeiten seien auf Kurs, heisst es aus dem Gemeindehaus. Wie die Drohnenaufnahmen zeigen, sind mehrere Buskanten bereits für die Busse und die Pendler benützbar. Die Tiefgarage, die sogenannte Park+Rail-Anlage (P+R) mit ihren rund 110 Parkplätzen, ist zwar noch nicht offen, aber die Einfahrt auf den Bildern ist gut zu erkennen.
Die dritte Bauphase des 23-Millionen-Projektes, von dem die Gemeinde rund 11,4 Mio. Franken selber bezahlen muss, kann Anfang März abgeschlossen werden. Bis im Herbst soll die vierte und letzte Phase realisiert sein. In der Medienmitteilung der Gemeinde heisst es: «Die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Bushofs und Bahnhofplatzes schreiten plangemäss voran.»
Und auch Stefan Leuenberger, Bereichsleiter Planung, Bau und Umwelt, ist zufrieden: «Aufgrund der starken Schneefälle mussten wir die Baustelle zweimal schliessen und sind daher eine Woche im Verzug, aber so viel Reserve haben wir eingerechnet. Dem Eröffnungstermin Anfang September steht nichts im Weg.» In der letzten Bauphase werden nun die Arbeiten in der P+R Anlage sowie auf dem Bushof fertiggestellt.
Während der Bauphase vier konzentriert sich die Baustelle auf den Bereich des Bushofs. Die Gemeinde schreibt enthusiastisch:
«Einer der spektakulärsten Meilensteine der gesamten Bauzeit wird die Errichtung des 110 Meter langen Bushofdachs.»
Es wird laut Leuenberger natürlich nicht am Stück angeliefert, sondern wächst kontinuierlich: Erst das Stahlgerüst, dann der Dachaufbau und am Ende die Unterdeckung. «Allein von den Dimensionen her ist es ein sehr grosses Dach. Doch für die Mitarbeiter der Baufirmen ist das daily business und keine wahnsinnige Herausforderung», versichert er.
Schon als die Gemeinde ihr Projekt im Januar 2018 vorstellte, hob Gemeindeammann Arsène Perroud das Dach des Bushofs besonders hervor. Es solle ein Aushängeschild des neuen Bahnhofs und somit des Strohdorfes werden. Denn die Dachstruktur ist einem Strohgeflecht nachempfunden, wirkt modern und bietet viel Platz für Oberlichter und eine Fotovoltaikanlage.
Ganz wichtig war Perroud damals: «Modern ist nicht gleichbedeutend mit teuer. Der Gemeinderat hat nicht nur die Aufgabe kostengünstig zu bauen, sondern auch den umliegenden Bauten angepasst. Unser Ziel ist es, dass der Bahnhof eine Visitenkarte für Wohlen werden soll.» Projektleiter Michael Nöthiger ergänzte damals: «Ob das Dach nun flach oder wie hier speziell für Wohlen designt ist, macht die Kosten nicht aus. Teuer ist vor allem der Stahl, und von diesem wird für beide Dachformen gleich viel benötigt.»
Neben dem Bushof erhält auch das Kundencenter bei der neuen Unterführung PU West ein Dach. Ausserdem werden Umgebungsarbeiten durchgeführt.
Für all das müssen die Busse und Pendler nochmals umgeleitet werden. Die geänderte Verkehrsführung gilt ab dem 7. März. Die Busse verkehren nochmals ab provisorischen Standorten in der Bahnhofstrasse, auf dem Bahnhofplatz bei der AVA (Aargau Verkehr) und vor dem Bahnhofgebäude. Die aktuellen Informationen zu den Abfahrtsorten sind unter postauto.ch/wohlen ersichtlich.
Für Autos und Lastwagen ändert sich nichts. Die Durchfahrt Bahnhofplatz/Aargauerstrasse mit dem Auto ist jedoch weiterhin erschwert, das Einbahnregime wird bis zum Ende der Bauzeit beibehalten. Auch an der Parkplatzsituation ändert sich vorerst nichts. «Während der Bauzeit besteht weiterhin eine grosse Anzahl Parkplätze. Die provisorische P+R-Anlage in der unteren Farnbühlstrasse steht bis Projektende zur Verfügung», heisst es in der Medienmitteilung.
Stefan Leuenberger ist sehr zufrieden mit den Baufortschritten. Er hält fest: «Bei allen drei wichtigen Faktoren Leistung, Termine und Kosten läuft alles sehr gut und wir sind absolut im vorgegebenen Rahmen.» Vor allem der Bevölkerung ist er sehr dankbar: «Dafür, dass wir quasi seit anderthalb Jahren am offenen Herzen operieren, stossen wir auf sehr viel Verständnis von den Benutzern und Anwohnern. Wir haben wohl keine zwei Hände voll Reklamationen erhalten. Das freut mich sehr.»