Sie läuft leidenschaftlich gern, aber eigentlich nicht an Wettkämpfen: Für uns machte Verena Schmidtke eine Ausnahme und nahm am Pfingstlauf in Wohlen teil. Ihr Erfahrungsbericht über die 3,9 Kilometer lange Kurzstrecke, das davor und danach – und darüber, was ihr während dem Lauf besonders geholfen hat.
Mit dem Wohler Pfingstlauf hatte ich vor drei oder vier Jahren schon zu tun – damals habe ich über den Lauf berichtet, am Wegesrand gesessen, um von dort die Läufer zu fotografieren. Das ist schon eine Weile her, aber ich erinnere mich noch immer gern an den Anlass, weil die Stimmung einfach prima war.
Anfang der Woche kam dann die Anfrage aus der Redaktion, ob ich dieses Jahr erneut berichten könne – dieses Mal aber mitten drin, als Teilnehmerin. Da musste ich erst mal drüber nachdenken, denn ich bin kein grosser Wettkampffan. Zwar laufe ich leidenschaftlich gern, bin aber meist nicht besonders schnell unterwegs. Aber ich sagte mir, «sei kein Frosch», mach es.
Zum Glück sollte ich mich «nur» für die Kurzstrecke von 3,9 Kilometern anmelden. Daraufhin ging alles ganz schnell – schon bald nach meiner Zusage bekam ich von den Organisatoren Thomas und Susi freundliche Mails, plus den Link zur Anmeldung. Die klappte ebenfalls ohne Probleme, obwohl ich, ehrlich gesagt, ein bisschen zögerte, den Abschluss-Button zu drücken.
Schneller als gedacht, wurde es Sonntag. Die Tage zuvor hatte ich mir immer wieder den Wetterbericht angeschaut und hoffte, dass Petrus ein Einsehen mit den Pfingstläufern und -läuferinnen haben würde. Allerdings kam ich dann trotzdem ein bisschen nassgeregnet am Sportzentrum Niedermatten an. Zum ersten Mal wurde der Lauf von hier aus gestartet.
Dort empfingen mich zunächst einmal Bratwurst- und Pommes-frites-Düfte. Doch daran war erst einmal nicht zu denken. Ich machte mich auf den Weg, meine Starnummer abzuholen – alles war super übersichtlich ausgeschildert und gut zu finden. Freundlich wurde mir die Nummer an einem Fenster ausgehändigt, Sicherheitsnadeln zum Anheften gab es gleich dazu. Anscheinend war ich zu einem günstigen Zeitpunkt dort, es war gerade nicht so viel los.
Die nette Frau informierte mich noch, dass ich Wertsachen nebenan abgeben könne. Anschliessend sondierte ich die Lage, schnell hatte ich die Damen-Garderoben entdeckt. Mit meinen Laufschuhen an den Füssen, der Startnummer am Shirt suchte ich mir einen netten Platz auf der Tribüne, denn nun hiess es warten. Noch gut eine Stunde dauerte es bis zum Start.
Zwischendurch plauderte ich mit meiner Redaktionskollegin, die den Pommes-Frites-Stand betreute. Bei ihr konnte ich netterweise meine Tasche abstellen.
Auf der Tribüne war die Atmosphäre freundlich, die Teilnehmenden tauschten sich aus, halfen sich beim anheften der Startnummern und sprachen über ihre Lauferfahrungen. Inzwischen kamen nach und nach die Waffenläufer ins Ziel, nachdem sie eine letzte Runde durch das Stadion laufen mussten. Respekt, bei dem schwülen Wetter im Tarnanzug mit Waffe diese Strecke zu laufen. Offenbar hatten sie obendrauf auch noch einen ordentlichen Regenschauer abbekommen. Alle wurden mit Applaus und «Hopp, Hopp-Rufen» empfangen.
Kurz nachdem die Zehn-Kilometer-Läuferinnen und -Läufer auf ihre Strecke gegangen waren, hiess es auch für die Kurzstrecke: «Auf die Plätze, fertig, los!» Relativ fix hatte sich das grössere Feld abgesetzt. Wie schon die übrige Organisation war die Streckenführung ebenfalls sehr gut. Sehr idyllisch führte der Lauf an Feldern und Wiesen vorbei.
Streckenposten wiesen die Laufenden bei Kreuzungen an, wohin sie abbiegen mussten – und aufmunternde Unterstützung gab es ebenfalls mit auf den Weg. Überhaupt waren überall verstreut am Wegesrand Zuschauende, die alle Teilnehmenden ob schnell oder langsam enthusiastisch anfeuerten. Das war schon hilfreich, wenn man sich zwischendurch ausser Atem fragte, wieso man eigentlich an dem Lauf teilnahm.
Schliesslich kam das Stadion wieder in Sichtweite – die letzte Runde im Stadion, auch hier unterstützten die Zuschauenden die Läuferinnen und Läufer: «Hopp, hopp!» Endlich die Ziellinie und danach ein grosser Becher Wasser. Was für ein Tag. Es war definitiv eine spannende Erfahrung, am Pfingstlauf teilzunehmen.